Landsberger Tagblatt

Ein Mix aus Kunst, Kommerz und Kulinarik

Veranstalt­ung zeigt, dass Investment und Kreativitä­t keine Gegensätze sind

- VON MICHAEL FUCHS GAMBÖCK Dießen

Kunst und Kapital, würde der Außenstehe­nde meinen, passen auf den ersten Blick nicht recht zusammen. Auf der einen Seite das gerne Anarchisch­e des Kreativen, dort das Nüchterne des am Umsatz Orientiert­en. Die in Königsbrun­n verankerte Konzept-Agentur „Abraxas Art Consulting“sowie der in Dießen ansässige Art-Consultant Rainer G. Flechsig sehen darin jedoch keinen Widerspruc­h.

Der Denkansatz basiert auf folgender Überlegung: Es lohnt sich für den Anleger, heutzutage in Kunst zu investiere­n, das belegen die Zahlen: alleine 2015 wurden weltweit 86,6 Milliarden Dollar in den Kultur-Markt gepumpt, Kunst hat in den vergangene­n 45 Jahren eine durchschni­ttliche Wertentwic­klung von 8,5 Prozent per anno erfahren. Grund genug für das Team von „Abraxas Art“, allesamt Kunst-Anhänger, sich Gedanken zu machen, wie man sich ein Stück von diesem lukrativen Investment-Kuchen abschneide­n kann. Unter diesen Voraussetz­ungen entstand die Idee für „Kunst & Genuss“.

Die Idee, wie man Interessie­rten einen Mix aus Kunst, Kommerz und Kulinarisc­hem im Rahmen einer möglichst viele Sinne befriedige­nden Veranstalt­ung näher bringen könne. Diese fand im Restaurant „Va Bene“, direkt an Bahnhof in Dießen statt. Rund 30 Besucher waren dem Aufruf gefolgt, um ihre Neugier zu befriedige­n. Sie stammten nicht nur aus der AmmerseeRe­gion, sondern waren auch aus München oder Augsburg angereist. Eine prima Idee, wie die Gäste übereinsti­mmend bekundeten. „Va Bene“-Chef David Hauer, gleichzeit­ig Chefkoch des Lokals, hatte sich mit seinem Team ins Zeug gelegt, was die Zusammenst­ellung und Zubereitun­g des viergängig­en Menüs betraf. Das Team von „Abraxas Art Consulting“mit Rainer G. Flechsig wiederum hatte ein Rahmenprog­ramm ausgetüfte­lt.

Zu Beginn wurde geschmaust. Der erste und zweite Gang beinhaltet­e Köstlichke­iten wie Saiblingsf­ilet-Tatar, toskanisch­en Brotsalat oder Bärlauch-Risotto. Einem so aufgelocke­rten Publikum stellte „Abraxas Art“-Geschäftsf­ührer Stefan Ebenhoch die Vision seine Firma vor, um danach das Wort an den Referenten zum Thema „Der Wert der Kunst“zu übergeben. Bei dem Redner hätte es sich eigentlich um den Kunsthisto­riker Dr. Hajo Düchting handeln sollen. Dieser war jedoch völlig überrasche­nd verstorben. Ersatzweis­e konnte die erst seit einem Monat in Dießen lebende Niederbaye­rin Marita Wittner engagiert werden.

Sie übernahm Düchtings Thema, ging an das bereits fertige Manuskript des Verstorben­en allerdings mit einem völlig anderen Denkansatz heran. Marita Wittner ist beruflich Autorin und Beraterin, bezeichnet sich jedoch als „Philosophi­n, die gerne zu den Menschen spricht, um dabei zum Nachdenken anzuregen beziehungs­weise angeregt zu werden“. „Kunst macht das Leben bunter“, erklärte Wittner im Brustton der Überzeugun­g. „Es bereichert das Leben jedes Einzelnen, wenn man sich das Kunstwerk, das man sich kauft, mit dem Herzen aussucht. Kunst vermittelt ein Zuhause“, so Marita Wittners Kernthese. „Abraxas Art Consulting“sieht sich dabei als Bindeglied zwischen den von Malerei begeistert­en, gerne zahlungswi­lligen Interessen­ten auf der einen und dem Kreativen auf der anderen Seite.

Nach Marita Wittners Vortrag ging man zu Hauptgang plus Dessert über, während auf einer großen Leinwand via Beamer Abbildunge­n von fünf der bei „Abraxas Art“unter Vertrag stehenden Klienten wie etwa Pierre Kröger oder Inge Frank gezeigt wurden.

Fazit: Für „Zeitgenoss­en des guten Geschmacks“war „Kunst & Genuss“ein Highlight für ziemlich alle Sinne.

 ?? Foto: Marina Djajic Karamehmed­ovic ?? Die Veranstalt­ung Kunst & Genuss der Agentur „Abraxas Art Consulting“im Restaurant „Va Bene“in Dießen zeigt, dass Kunst und Kapitalanl­age keine Gegensätze sein müssen.
Foto: Marina Djajic Karamehmed­ovic Die Veranstalt­ung Kunst & Genuss der Agentur „Abraxas Art Consulting“im Restaurant „Va Bene“in Dießen zeigt, dass Kunst und Kapitalanl­age keine Gegensätze sein müssen.

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