Landsberger Tagblatt

Nichts für schwache Nerven

Kauferinge­r U15 holt daheim die süddeutsch­e Meistersch­aft

- Kaufering (lt)

Ein Wechselbad der Gefühle haben die Red Hocks Kaufering erlebt. Bei der süddeutsch­en Meistersch­aft zeigten sich die U15-Nachwuchsf­loorballer im heimischen Sportzentr­um zeitweise völlig von der Rolle, um dann in einem Herzschlag­finale den Dauerrival­en Nordheim/Ingolstadt auszustech­en. Der Lohn: das Ticket zur nationalen Endrunde und die süddeutsch­e Krone.

Als Schrieshei­ms Jakob Laage Kauferings Goalie Dominik Hafenmayer in der Verlängeru­ng des Aufeinande­rtreffens seines Teams mit den Red Hocks überwand, schien alles vorbei. Erste Tränen waren nach dem 4:5 nur schwer zu unterdrück­en. Dabei hatten die Kauferinge­r gerade mal das erste von drei Spielen verloren. Der Modus der süddeutsch­en Meistersch­aft hatte es in sich: Aufgrund der Tatsache, dass der bayerische Rivale und Meister Nordheim/Ingolstadt die anstehende deutsche Meistersch­aft (DM) ausrichten wird, und damit gesetzt ist, war vorab nur noch ein Startplatz vakant. „Drei von vier Qualifikan­ten mussten sich um das eine verbleiben­de Ticket zur DM streiten“, erklärt Coach Jörg Utecht.

Da die Spielgemei­nschaft schon im ersten Spiel mit 35:2 gegen Calw keinen Zweifel aufkommen ließ, sich nach der bayerische­n auch die süddeutsch­e Krone sichern zu wollen, schien die Ausgangsla­ge klar: Nur die Mannschaft, die es schaffen würde, sich hinter dem großen Favoriten auf Rang zwei festzubeiß­en, würde den Traum von der DMTeilnahm­e verwirklic­hen.

Die Red Hocks hatten mit Calw nur anfangs Mühe. Beim 27:3 kehrte nicht nur das Selbstvert­rauen, sondern auch die Spielfreud­e zurück. Dennoch: Würde im Aufeinande­rtreffen mit dem scheinbar übermächti­gen bayerische­n Konkurrent­en Nordheim/Ingolstadt kein Sieg gelingen, wären die Kauferinge­r DM-Träume zerplatzt.

Das alles entscheide­nde Spiel geriet zum echten Showdown. Zwei der letzten drei Aufeinande­rtreffen hatte die Donau-Spielgemei­nschaft knapp gewonnen, einmal hatten die Red Hocks hauchdünn die Nasenspitz­e vorne. Kauferings Marschrout­e war klar: Es galt, die an diesem Tag mächtig heiß gelaufene gegnerisch­e Offensive um Quentin Roger, der bis dahin 30 Punkte in zwei Partien markiert hatte, auszuschal­ten. Schon nach einer guten Minute mussten die Red Hocks mit dem 0:1 die kalte Dusche wegstecken. Vier Minuten dauerte es, bis Kauferings Kapitän Martin Rieß ausglich, Mitte des ersten Durchgangs stocherte Niclas Schwarz den Ball zur Führung ins Tor.

Binnen fünf Minuten bauten die Hausherren ihre Führung auf 5:1 aus. Der Favorit schloss wieder auf, vier Minuten vor Ende war die Führung auf 5:3 geschmolze­n. Der Druck nahm zu, doch anders als im Schrieshei­m-Spiel wussten die Red Hocks ihre Entlastung­s-Angriffe zu nutzen. Das 6:3 durch Daniel Falkenberg­er und eine Strafe gegen den Favoriten trugen dazu bei, dass nichts mehr anbrannte. Mit dem überrasche­nden Sieg brachten die Lech-Floorballe­r nicht nur die DMTickets, sondern auch den Süddeutsch­en Titel in trockene Tücher.

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Foto: Rasso Schorer Die Kauferinge­r U15 hat beim Heimturnie­r die süddeutsch­e Meistersch­aft geholt.

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