Jazz am Morgen, Kirchenmusik am Abend
Konzerte der Dießener Musikschule finden Anklang in der Marktgemeinde
Vielseitig präsentierte sich die Dießener Musikschule: Schon zum Frühstück fanden sich laut Pressemitteilung zahlreiche JazzFans im Café Vogel ein, um sich am lässigen Sound der Jazz-Combo, bestehend aus den Musiklehrern Torsten Bentzko (Gitarre), Kai Fikentscher (Bass), Renate Lempik (Gesang), Andreas Langanki (Schlagzeug) und Lothar Ringmayr (Saxofon) zu erfreuen. Ein anspruchsvolles Klassikprogramm wurde am späten Nachmittag in der Kirche St. Johann serviert.
In der gastfreundlichen Atmosphäre des Café Vogel sprang der Funke schnell über – schließlich hatten die Musiker sichtlich Spaß daran, ihr Publikum mit 14 JazzStandards wie „Lullababy of Birdland“, „Body and Soul“oder „Ain’t Misbehavin“zu bespielen. Eine mit freudigem Applaus bedachte Sondereinlage, die den Sommer ein Stück näherrücken ließ, gab es von Kai Fikentscher und seinen Gitarrenschülern Rolf Linssner und Julius Grau, die als Gitarrentrio das „Girl von Ipanema“vorbeiflanieren ließen. Im zweiten Set hielt es einige Zuhörer nicht mehr auf den Stühlen – ein Gast kam spontan auf die Bühne, um gemeinsam mit Sängerin Renate Lempik Gershwin’s „Summertime“zu singen. Da die Veranstaltung auch bei den musikliebenden Wirtsleuten Jutta und Reinhard Golder gut ankam, ist das Jazzfrühstück zum Muttertag 2018 im Café Vogel bereits sicher. Klassik dann am Abend: War zu Beginn des Chor- und Orchesterkonzerts in der Kirche St. Johann anfangs noch etwas Lampenfieber zu spüren – schließlich hatte sich die Musikschule mit ihrem ersten Kirchkonzert auf neues Terrain begeben – verschmolzen die Sänger des Chors Caecilia Nova (Leitung: Klaus Wieland) , die Gesangs- und Orchestersolisten sowie das Blechblüten-Bläserensemble (Leitung: Thomas Schmidt) der Dießener Musikschule auch angesichts dieser neuen Herausforderung zu einer wundervoll klingenden Gemeinschaft.
Musikalisch interessant und klangvoll: Die Doppelchöre in den Luther-Liedern „Nun komm der Heiden Heiland“und „Ein feste Burg ist unser Gott“wurden einmal mit dem Chor und einmal instrumental mit dem Blechblüten-Ensemble besetzt. Beeindruckend waren auch die Stimmen der Gesangssolistinnen Melanie Vordermayr und Carin Hemsing. An ein weiteres Stück schwere Literatur zu den Klängen des Spinetts (Klaus Wieland) wagten sich Chor- und Orchestersolisten mit Buxtehudes „Jesu meine Freude“. Erfrischend wirkte ein Choralsatz der Blechbläser (Arrangement: Thomas Schmidt), der sich von der Klassik zu Jazz und Pop hinbewegte. Entspannt erlebte man Chor und Orchester abschließend bei der „Spatzenmesse“von Mozart. Das Publikum bedankte sich für den innovativen und schönen musikalischen Ausklang des Tags mit lang anhaltendem Applaus.