Nicht nur Talente zählen
Jugendliche brauchen Marktkompetenz
Bei der Lehrstellensuche gehen Jugendliche häufig vor allem nach ihren Talenten und Interessen. „Das ist auch gut so“, sagt Joachim Gerd Ulrich vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Trotzdem sollte man sich während der Berufsorientierung immer auch den Ausbildungsmarkt vor Ort vor Augen führen. „In den Schulen müsste es so etwas wie Unterricht zur Förderung der Ausbildungsmarktkompetenz geben“, sagt Ulrich. Die Lage sei derzeit für Jugendliche am Ausbildungsmarkt generell eher entspannt. Daraus könnten Jugendliche aber längst nicht schließen, dass es auch für sie einfach wird. „Es gibt einfach große regionale Unterschiede“, erklärt Ulrich. Während in Bayern und Thüringen die Perspektiven für Jugendliche sehr gut sind, gibt es in zum Beispiel in vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen nach wie vor deutlich mehr Bewerber als freie Ausbildungsplätze. Vielen Jugendlichen sei das aber nicht klar.
Begehrte Berufe
Weiter gebe es große Unterschiede je nach Beruf, erläutert Ulrich. Sehr begehrt sind bei Jugendlichen zum Beispiel die Berufe Mediengestalter Digital und Print, Sport- und Fitnesskaufmann und Chemielaborant. In diesen Berufen wird es wieder schwierig, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, weil es viel Konkurrenz gibt. tmn