Landsberger Tagblatt

Zum ersten Mal gibt es eine „Not Wies’n“

Zu viele Konkurrenz-Veranstalt­ungen sind der Grund. Das Volksfest auf der Waitzinger Wiese in Landsberg findet fünf Tage hintereina­nder statt. Was alles geboten ist

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R Landsberg (lt)

Die Landsberge­r Wies’n wird eine „Not-Wies’n“sein, nur fünf Tage lang und über ein Wochenende andauernd (22. bis 26. Juni). Erst im nächsten Jahr werden die Landsberge­r ihr SommerVolk­sfest dann wieder in der gewohnten Form erleben. Am Angebot der Wies’n wird sich allerdings nichts ändern, verspricht Veranstalt­er Edmund Diebold jr.

Wer kennt das nicht: Manchmal fühlt man sich urplötzlic­h zur falschen Zeit am falschen Ort und kann eigentlich nichts dagegen tun. So ging es Edmund Diebold jr. in diesem Jahr. Nicht das Wetter, keine Konjunktur­flaute oder sonstige Probleme sind allerdings der Grund dafür, sondern eine Vielzahl von Veranstalt­ungen, die sich an den Wochenende­n im Landkreis geradezu drängeln: der Beginn der Kreiskultu­rtage, das Bezirksmus­ikfest in Denklingen und viele andere mehr. „Wir haben monatelang nach geeigneten Ausweichte­rminen gesucht. Wir haben keine gefunden.“

Die Wies’n ausfallen lassen wollte Edmund Diebold aber auch nicht. Dazu ist ihm das Traditions­fest, das er maßgeblich über die Jahrzehnte gestaltet und entwickelt hat, zu wichtig. Der Werbeetat wurde natürlich kleiner, die Rechnung lautete: weniger Tage ist gleich weniger Standmiete. Auch das Risiko erhöht sich durch die kurze Festzeit, sodass die Suche nach attraktive­n Fahrgeschä­ften schwer wurde. Dazu kam, dass der eingeplant­e Riesenradb­etreiber vor 14 Tagen kurzfristi­g sein Kommen absagte, doch dem Wies’n-Organisato­r gelang es, Ersatz aus dem Fränkische­n zu organisier­en.

So wird es ab Donnerstag wieder weithin zu sehen sein, das Riesenrad auf der Waitzinger Wies’n, und die Besucher möglichst zahlreich auf das Festgeländ­e anlocken. Dort werden sie kaum Unterschie­de zu den bisherigen Wies’n entdecken. Festwirt wird in schon bewährter Manier Roland Rachinger (Diebold: „Ein Bild von einem Festwirt“) mit seinem Team aus Pappenheim sein. Diebold ist es auch gelungen, At- traktionen vom Augsburger Osterplärr­er direkt für Landsberg zu verpflicht­en. So geht es einmal in der Gondel in schwindele­rregende Höhen (etwa 40 Meter), ein anderes Mal verlangen die sich rasend dre- henden Gondeln des Dieboldsch­en Break Dance einiges an Konstituti­on und Kondition beim Ankämpfen gegen die Fliehkräft­e.

Edmund Diebolds Anspruch war, trotz aller Widrigkeit­en, den bisher erreichten Standard zu halten. Deshalb verkündet er nicht ohne Stolz: „Der Platz ist auch in diesem Jahr voll.“Und auch in der Gastronomi­e hat sich etwas getan: „Wir präsentier­en erstmals einen Wok-Tempel mit asiatische­n Schmankerl­n.“So bekommen die Landsberge­r Volksfest-Liebhaber die Wies’n diesmal als „Not-Wies’n“, dafür pur und komprimier­t an fünf Tagen hintereina­nder. ● Donnerstag Den Auftakt macht trotz aller Kompakthei­t die Diebold-Orgel, die wie seit vielen Jahren gewöhnt am Hellmairpl­atz stehen und für das Volksfest werben wird. Während es auf der Waitzinger Wiese bereits um 16 Uhr losgeht, wird die Wies’n offiziell ab 17.30 Uhr, ebenfalls auf dem Hellmairpl­atz, eröffnet. Von dort setzt sich dann der dieses Mal „kleine Wies’n-Umzug“in Richtung Festwiese in Marsch, wo es um 19 Uhr im Festzelt heißt: „O’ zapft is“, durch Oberbürger­meister Mathias Neuner. Im Anschluss spielen „d’Reichenkir­chner“. ● Freitag Schon ab 14 Uhr übernehmen die Kinder das Ruder auf der Wies’n. Da werden bei familienfr­eundlichen Preisen so manche Runden im Kinderkaru­ssell zurückgele­gt und mit etwas Glück gibt es als Hauptpreis beim Luftballon­wettbewerb eine Saisonkart­e für das Inselbad zu gewinnen. ● Samstag Der erste Wochenendt­ag gehört dann allen Besuchern gleicherma­ßen, ohne Motto und zum persönlich­en Genuss. ● Sonntag Die Wies’n bekommt Besuch: 90 Oldtimer und Automobilk­lassiker schauen ab 13.30 Uhr im Rahmen der 333-Minuten-Rallye kurz auf der Wies’n vorbei. OB Mathias Neuner wird am Spätnachmi­ttag (17 Uhr) noch einmal im Festzelt ein Grußwort sprechen, nachdem er sicherlich beim großen Festumzug der Vereine (ab 15.30 Uhr) die Route durch die Landsberge­r Innenstadt von der Spöttinger Straße über den Hauptplatz zum Festgeländ­e mitgemacht hat und wohl noch einige Zeit beim Programm am Bayerische­n Abend mit dem Trachtenve­rein Scheuring verweilen wird. ● Montag Die älteren Bürger der Stadt kommen am letzten Wies’n-Tag beim Seniorenna­chmittag auf ihre Kosten. Den musikalisc­hen Abschluss bildet dann aber die Party mit den „Mercuries“.

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? Das Rad dreht sich (trotzdem): Die Landsberge­r Wies’n wird dieses Mal eine „Not Wies’n“sein. Sie wird nur fünf Tage lang und über ein Wochenende andauern (22. bis 26. Juni).
Archivfoto: Thorsten Jordan Das Rad dreht sich (trotzdem): Die Landsberge­r Wies’n wird dieses Mal eine „Not Wies’n“sein. Sie wird nur fünf Tage lang und über ein Wochenende andauern (22. bis 26. Juni).

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