Lohnt sich der Kiesabbau?
Finning macht derzeit noch weiter, aber die Zukunft der gemeindlichen Grube ist offen. Bauarbeiten für Kinderhaus sind im Verzug. Für gefällte Kastanie soll großer Baum gepflanzt werden
Lohnt es sich für die Gemeinde Finning, Kiesabbau zu betreiben? Diese Frage wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung diskutiert. Wie Bürgermeister Siegfried Weißenbach vortrug, muss für den weiteren Abbau in der gemeindlichen Kiesgrube und die spätere Verfüllung ein neuer Abgrabungsantrag gestellt werden. Mit den Antragsunterlagen – hier hat ein Ingenieurbüro aus Windach den Auftrag – muss ein landschaftspflegerischer Begleitplan eingereicht werden. Das soll eine Landschaftsarchitektin aus Emmenhausen anfertigen. Zum Angebotspreis von knapp 4000 Euro wurde dieser am Ende der Diskussion einstimmig vergeben.
„Wir haben derzeit keine Genehmigung“, sagte Weißenbach, denn 2016 sei die vorherige ausgelaufen. Kies wird seit 2015 nur an Finninger abgegeben. Die Grundstücksverhandlungen für eine Ausweitung der Kiesgrube seien bislang ergebnislos gewesen. Angesichts der immer strengeren Auflagen hatte Weißenbach Zweifel, ob sich der Kiesabbau in Zukunft für die Gemeinde lohnen würde. Auch Johann Gall verwies darauf, dass immer mehr Recyclingmaterial alternativ zum Kies für den Wegebau verwendet werde. Auch für die Verfüllung der Kiesgrube sei eine neuerliche Genehmigung notwendig, so Weißenbach. Nötig sei ein Konzept, wie die Gemeinde auffüllen dürfe.
Markus Schlögl schätzt, dass der Kies noch für fünf Jahre reichen werde. Früher sei der Kiesverkauf eine gute Einnahmequelle gewesen, meinte er. Die Auftragsvergabe sei zog Dr. Franz-Xaver Boos das Fazit.
Weitere Themen in der Sitzung: ● Einstimmig vergeben wurden weitere Aufträge für den Neubau des Kinderhauses am Gemeindezentrum. Es wurde beschränkt ausgeschrieben. Unter den Kostenschätzungen des Architekten blieben drei Gewerke: der Sonnenschutz 29 000 Euro, die Trockenbauarbeiten, 70 000 Euro und die Estricharbeiten, 46 000 Euro. Mit knapp 81000 Euro war der günstigste von vier Bietern für das Gewerk Gründach um etwa 21 000 Euro teuer als vom Architekten veranschlagt. Zwar hätte diese Ausschreibung wie Stefan Winkler von der Verwaltungsgemeinschaft Windach sagte, wegen der hohen Überschreitung der geschätzten Kosten eventuell aufgehoben werden können, er empfahl dies aufgrund der knappen Zeitstaffelung aber nicht. Auch könnten die Mehrkosten durch die günstigeren Angebote bei den anderen drei Gewerken aufgefangen werden. Wie Weißenbach auf Nachfrage aus dem Gemeinderat berichtete, hänge man derzeit um zwei Wochen im Zeitplan hinterher. Das nächste Gewerk sei schon verschoben worden, sagte er. ● Außerdem hatte Weißenbach ein Angebot des Staatlichen Bauamtes Weilheim vorliealternativlos, gen für eine Ersatzpflanzung eines Ahorn- oder Kastanienbaumes in der Sonnenstraße. Hier war bei der Fällaktion des Amtes im Februar
berichtete) eine Kastanie umgeschnitten worden. Diese stand auf Gemeindegrund, wie sich im Nachgang herausstellte. Der Baum sei laut Behörde krank gewesen, sagte Weißenbach. Nicht zufrieden mit dem Angebot aus Weilheim, einen Baum im Umfang bis 16 Zentimeter zu pflanzen, war die Mehrheit der Gemeinderäte.
Mit 8:5 Stimmen entschieden sie, einen schriftlichen Antrag zur Pflanzung eines größeren Baumes mit einem Umfang von 20 bis 25 Zentimetern zu stellen.
Ausstellung im Blauen Haus: „Café Venezia“
Am Freitag, 23. Juni, um 20 Uhr findet im Blauen Haus in Dießen die Vernissage zur Ausstellung „Café Venezia“statt. Hannes Kinau und Christian Wahl zeigen ihre Werke bis 9. Juli.
mittwochs bis sonn tags von 10 bis 18 Uhr.