Zürich: Die Finanzwelt kommt ins Museum
Seit kurzem können die Schweizer und die Touristen in der Schweiz multimedial alles über die Ursprünge des Schweizer Wirtschaftssystems und die Bedeutung des Finanzmarkts für das Leben in der Schweiz im Museum entdecken. Im Fokus stehen der Börsenhandel, der Kapitalmarkt, die Finanzinstrumente, der Zahlungsverkehr und technische Objekte, die von der Innovationskraft der Finanzindustrie künden. Das neue Schweizer Finanzmuseum befindet sich am Hauptsitz von SIX, eines global agierenden Dienstleisters in der Finanzbranche, an der Pfingstweidstrasse 110 in Zürich. Ergänzt wird es durch die weltweit bedeutendste Sammlung historischer Wertpapiere des ehemaligen „Museum Wertpapierwelt“in Olten. (li) »info www.finanzmuseum.ch/de
Das Tor in die Vergangenheit liegt in einem mausgrauen Nachkriegsgebäude hinter dem Münster: In einem Ladengeschäft in der Kramgasse steht ein weißes Gerät, das aussieht wie ein umgekehrter Zahnarztstuhl. Das Aufsitzen ist beim ersten Mal etwas mühsam: Die Knie abgewinkelt, den Bauch auf die schwarz-weiße Liege postiert und die Arme greifen in die beweglichen Flügel. Die Virtual-RealityBrille aufgesetzt, zwei Knöpfe an den Flügelgriffen gleichzeitig gedrückt und ab geht’s: Über den Wolken scheint die Freiheit grenzenlos. Intuitiv per Flügelschlag lässt sich eine Reise per Ganzkörper-3D-Flugsimulator steuern, die auf der Welt einzigartig in ihrer Perfektion sein soll. Bisher leisten sich nur Städte wie Dubai oder Singapur eine Technik, bei der allein die Hardware 150 000 Euro kostet.
Doch Ulm geht noch einen Schritt weiter und will ein High-End-Erlebnis präsentieren. Wie Alexander El-Meligi, der Geschäftsführer der programmierenden Hamburger Firma Demodern bei der Vorstellung der Technik erklärt, wollte er die vorhandenen Flugsimulationen von Dubai, New York, Pittsburgh und Singapur nicht kopieren, sondern übertreffen. Während die Programmierer bislang auf Fotos zurückgriffen, wurde beim Flug über Ulm jedes der Gebäude regelrecht nachgebaut. 2000 Häuser und 6000 Bäume, Mauern und Co. entstanden binnen sechs Monaten am PC, Stein für Stein, Ast für Ast in einem für diese Anwendung bisher unerreichten Definitionsgrad, neu. Und in der