Das nasse Sommer-Souvenir
So ein Sommer, der ist ja nicht immer nur schön. Zu so einem Sommer gehört auch strömender Regen und krachendes Gewitter. Beachtet man ein paar Warnzeichen, bricht ein Gewitter meist nicht plötzlich – wie die sprichwörtliche Sintflut – über einen herein. Ignoriert man diese Zeichen allerdings und wandert einfach weiter, bleibt die Sintflut nicht mehr nur sprichwörtlich, sondern wird real. Zumindest, was den eigenen Nässegrad und die Wassermassen, mit denen man sich konfrontiert sieht, angeht.
Nun ist es ja nicht nur beklagenswert, in einen Sommerregen zu geraten. Die Vorstellung hat sogar einen Hauch von Romantik. Und wenn es vorher ordentlich warm war, kommt ein Schauer gelegen. Dann fühlt sich der Regenguss an wie eine Regenwald-Dusche nach dem Sport – nur eben mit Kleidung. Kleben aber irgendwann die Kleider an der Haut, sind die Schuhe Teiche und wirkt ein begossener Pudel im Vergleich wie frisch aus dem Hundesalon, ist eh schon alles egal. Nasser als nass geht nun mal nicht. Tritt man dann aber den Rückweg zum Auto an, entzaubert die Realität die Romantik.
Den im Wagen wartet meist keine trockene Wechselkleidung. Und Handtücher? Fehlanzeige. Dafür hat das Auto etwas, das Wasser ähnlich gut aufsaugt und behält wie ein Schwamm: Polstersitze. Und weil man nun mal irgendwann zurück muss und anfängt zu frieren (diese doofe Realität), setzt man sich – mehr Pfütze als Mensch – einfach hin.
Das Problem: Während man selbst in frischen Klamotten relativ mühelos trocknet, bleiben die Autositze nass. Wechselpolster gehören eben nicht zur klassischen Autoausstattung. Und deshalb verlässt man auch Tage nach dem Sommergewitter selbst nach kurzer Fahrt den Sitz mit nassen Hintern. Welch ein Souvenir. So ein Sommer ist eben nicht immer nur schön.