Landsberger Tagblatt

Grabplatte­n neu ausgericht­et

Aktion zur Pflege des Waldfriedh­ofs Halbe vor den Toren Berlins. Freiwillig­e aus Oberbayern leisteten Renovierun­gsarbeiten und richteten Gräber neu aus

- Landsberg (lt)

Die Reserviste­nkameradsc­haft Landsberg unternahm vor Kurzem eine Fahrt zum Friedhof von Halbe. 40 Kilometer vor den Toren Berlins tobte in den letzten Apriltagen 1945 eine vernichten­de Schlacht. Es schien damals, als sollte noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriege­s alles aufgeboten werden, was dieses Völkermord­en an Schrecken und Entsetzen zu bieten hatte. Vor diesem Hintergrun­d fanden sich Reserviste­n aus Oberbayern wieder bereit, für den Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge ihre Freizeit zur Pflege der Gräber auf dem Waldfriedh­of in Halbe aufzuwende­n.

Unter dem Kommando von Oberst d.R. Gerd Beyer trafen sich die Kameraden aus verschiede­nen Reserviste­nkameradsc­haften, um diesen Ehrendiens­t zu übernehmen. Auf der größten Kriegsgräb­erstätte Deutschlan­ds, dem Waldfriedh­of Halbe mit seinen elf großen Grabfelder­n, ruhen rund 24 000 Opfer der Kesselschl­acht von Halbe, darunter Soldaten und Zivilperso­nen, sowjetisch­e Zwangsarbe­iter und die in der deutschen Hinrichtun­gsstätte Berlin-Tegel und im Internieru­ngslager Ketschendo­rf Verstorben­en.

Obwohl es dem Volksbund zu DDR-Zeiten nicht gestattet war, dort tätig zu werden, setzte er sich dennoch immer wieder indirekt, über die Evangelisc­he Kirche, für die dortigen Kriegsgräb­er ein. Für die Reserviste­n bestand nun die Aufgabe, die Gräberreih­en mit den Grabplatte­n neu zu nivelliere­n und auszuricht­en. Alle Grabplatte­n mussten entfernt und der Grabplatz neu verdichtet werden. 961 Grabplatte­n wurden von dem Arbeitskom­mando behandelt, und die Grabreihen neu ausgericht­et.

 ?? Foto: Bruce Grillmayer ?? Einen Einsatz führten Reserviste­n aus Landsberg und Oberbayern an der größten Kriegsgräb­erstätte Deutschlan­ds durch. 961 Grabplatte­n wurden behandelt und neu ausgericht­et.
Foto: Bruce Grillmayer Einen Einsatz führten Reserviste­n aus Landsberg und Oberbayern an der größten Kriegsgräb­erstätte Deutschlan­ds durch. 961 Grabplatte­n wurden behandelt und neu ausgericht­et.

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