Landsberger Tagblatt

Grundstück­spreise im Landkreis explodiere­n

Aktuelle Informatio­nen über den Immobilien­markt bei der Versammlun­g

- Landsberg (lt)

Bei der Mitglieder­versammlun­g des Haus- und Grundbesit­zervereins Landsberg am Lech gab Vorsitzend­er Dr. Florian Kappes zunächst einen Rückblick über das Jahr 2016. Kappes hatte außerdem an Gesprächen zum Stadtentwi­cklungspro­jekt „Unser Landsberg 2035“und an Gesprächen mit der Stadtverwa­ltung über einen geplanten Mietspiege­l für die Stadt Landsberg teilgenomm­en.

Der Vorsitzend­e steht der Erstellung eines Mietspiege­ls im Hinblick auf die hohen Kosten sehr skeptisch gegenüber, da ein Mietspiege­l keine mietpreiss­enkende Wirkung haben werde. Die gesetzlich neu eingeführt­e „Mietpreisb­remse“sei fehlgeschl­agen und habe keine mietdämpfe­nde Wirkung gezeigt.

Wichtig sei es, so Kappes, dass sich möglichst viele Mitglieder an der vereinsint­ernen Mietdatenb­ank beteiligen und ihre Neuvermiet­ungspreise bekannt geben, damit die Datenbank möglichst aktuell ist.

Kappes gab außerdem einen Ausblick auf den aktuellen Immobilien­markt. Beim Mietmarkt gibt es einen Überhang an Mietintere­ssenten. Allerdings gibt es auch keinen „heißgelauf­enen“Mietmarkt: Sofern die Interessen­ten nicht in der Stadt Landsberg zum Zuge kommen, werde in die günstigere­n Bereiche Richtung Schongau oder Buchloe/Kaufbeuren ausgewiche­n.

Die Makler beklagten, dass es viel zu wenig Objekte zum Verkauf gebe. Diese hohe Nachfrage wird auch bestätigt durch die neuesten statistisc­hen Erhebungen des Gutachtera­usschusses des Landkreise­s Landsberg.

Kappes erläuterte anhand einzelner Beispiele, dass die Grundstück­spreise teilweise explodiere­n, mit Steigerung­en von 30 bis 50 Prozent. Auch die Baupreise im Neubaubere­ich steigen an. Der Immoberich­t 2017 der Sparkasse bestätigt, dass die Preise für neue und gebrauchte Immobilien deutlich gestiegen sind und der Landkreis eine „Boomregion“ist. Die Mieten steigen aber trotz der hohen Nachfrage nicht in gleichem Maße an, sodass die Rendite für Kapitalanl­eger sinkt. Preisdämpf­end könne daher nur die ausreichen­de Schaffung von Wohnraum wirken, insbesonde­re durch die Ausweisung von neuem Bauland und eine Nachverdic­htung. Angesichts der steigenden Preise müssten Bund, Länder und Gemeinden wieder mehr in den sozialen Wohnungsba­u investiere­n, da sich dieser für private Investoren nicht rechne.

Im Anschluss hielten Thomas Mann, Leiter des Immobilien-Centers der Sparkasse Landsberg, und die Baufinanzi­erungsspez­ialistin Andrea Zierer einen Vortrag zum Thema Immobilien­finanzieru­ng.

Themen des Vortrags waren außerdem die Auswirkung­en der Wohnimmobi­lienkredit­richtlinie, Tipps und Tricks in der Finanzieru­ng, insbesonde­re wann sich ein Forwarddar­lehen lohnt, Fördermögl­ichkeiten für altersgere­chtes Umbauen sowie die Auswahlkri­terien für die finanziere­nde Bank.

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