Mit der Kutsche durch die Pylonen
In Fuchstal waren die Gespanne auf dem Parcours. Die Beifahrer spielten besondere Rollen
Ein voller Erfolg war mit 53 Startern das Fahrturnier beim Fuchstaler Reitverein. Zuletzt hatte man in den Jahren 2006 und 2007 Fuhrmannstage ausgerichtet, dies aber nur mit geringem Zuspruch, sodass dieser Zweig des Pferdesports zehn Jahre lang keinen Platz mehr in Fuchstal hatte. Vorausgegangen war heuer im Januar bereits ein Schlittenrennen, zu dem 300 Besucher gekommen waren.
Die Teilnehmer des Fahrturniers hatten 17 Hindernisse zu durchfahren, darunter eines, das in Schlangenlinien passiert werde musste. Dabei waren vor allem die wendigen Ponys im Vorteil. Die übrigen Hindernisse bestanden aus zwei Kegeln, auf denen je ein Tennisball lag. Für jeden Abwurf gab es einen Zeitaufschlag von fünf Sekunden. Viel Arbeit hatte der Parcoursdienst, denn der Abstand musste individuell angepasst werden. Zur Spurbreite der Kutsche wurden 40 Zentimeter dazugerechnet.
Eine unterschiedliche Rolle spielten die Beifahrer. Die einen hängten sich hinten an das Gefährt und versuchten durch Verlagerung ihres Körpergewichts die Kollision mit den Kegeln zu verhindern. Wieder andere erwiesen sich als äußerst redselig und gaben gute Ratschläge. Sie erinnerten dabei stark an manche Mitfahrer im Auto. Wenig aufbauend für den Fahrer war wohl auch der Begleiter, der laut die Zahl der Ballabwürfe und Strafsekunden mitzählte. Sehr unterschiedlich war offensichtlich ebenso die Einstellung der Pferde. So verwechselten einige das Turnier mit einer sonntäglichen Ausfahrt, mähten die roten Kegel reihenweise über den Haufen und hatten am Ende über vier Minuten auf ihrem Konto. Die schnellsten Teilnehmer benötigten etwa ein Drittel dieser Zeit.
Da die Gespanne bunt durcheinander starteten und mit Minishetty, Fjord, Haflinger und Kaltblut alle möglichen Pferderassen in Erscheinung traten, wäre der Wettbewerb auch für Zuschauer sehr interessant gewesen. Doch außer den mitwirkenden Pferdesportlern waren wohl auch wegen des unfreundlichen Wetters nur wenige erschienen. Ein Aha-Erlebnis war für sie dann auf jeden Fall die Königsdisziplin: Sieben Vierspänner gingen an den Start. Auf dem Kutschbock saß dabei unter anderem Konrad Schamberger, der mit Gerda Riedl den Wettbewerb leitete. Als Richter fungierte Johann Rasshofer. Bei dem Turnier wurde auch die Vereinsmeisterschaft ausgetragen.
1. Erwin März mit Hanna, 2. Schorsch Mayr mit Orchidee, 3. Monika Kö nig mit Nanni; Vereinsmeister: Alexander Kneißl mit Ina; 1. Petra Schwendinger mit Fips und Cappo, 2. Ramona Reithmeier mit Opsi und Luna, 3. Schorsch Mayr mit Or chidee und Olivia; Vereinsmeister: Margit Mader mit Mausi und Ronja;
1, Xaver Pfleger, 2. Hans Mayr, 3. Josef Bichlmair.