Landsberger Tagblatt

Mit der Kutsche durch die Pylonen

In Fuchstal waren die Gespanne auf dem Parcours. Die Beifahrer spielten besondere Rollen

- VON ANDREAS HOEHNE Einspänner: Zweispänne­r: Vierspänne­r:

Ein voller Erfolg war mit 53 Startern das Fahrturnie­r beim Fuchstaler Reitverein. Zuletzt hatte man in den Jahren 2006 und 2007 Fuhrmannst­age ausgericht­et, dies aber nur mit geringem Zuspruch, sodass dieser Zweig des Pferdespor­ts zehn Jahre lang keinen Platz mehr in Fuchstal hatte. Vorausgega­ngen war heuer im Januar bereits ein Schlittenr­ennen, zu dem 300 Besucher gekommen waren.

Die Teilnehmer des Fahrturnie­rs hatten 17 Hinderniss­e zu durchfahre­n, darunter eines, das in Schlangenl­inien passiert werde musste. Dabei waren vor allem die wendigen Ponys im Vorteil. Die übrigen Hinderniss­e bestanden aus zwei Kegeln, auf denen je ein Tennisball lag. Für jeden Abwurf gab es einen Zeitaufsch­lag von fünf Sekunden. Viel Arbeit hatte der Parcoursdi­enst, denn der Abstand musste individuel­l angepasst werden. Zur Spurbreite der Kutsche wurden 40 Zentimeter dazugerech­net.

Eine unterschie­dliche Rolle spielten die Beifahrer. Die einen hängten sich hinten an das Gefährt und versuchten durch Verlagerun­g ihres Körpergewi­chts die Kollision mit den Kegeln zu verhindern. Wieder andere erwiesen sich als äußerst redselig und gaben gute Ratschläge. Sie erinnerten dabei stark an manche Mitfahrer im Auto. Wenig aufbauend für den Fahrer war wohl auch der Begleiter, der laut die Zahl der Ballabwürf­e und Strafsekun­den mitzählte. Sehr unterschie­dlich war offensicht­lich ebenso die Einstellun­g der Pferde. So verwechsel­ten einige das Turnier mit einer sonntäglic­hen Ausfahrt, mähten die roten Kegel reihenweis­e über den Haufen und hatten am Ende über vier Minuten auf ihrem Konto. Die schnellste­n Teilnehmer benötigten etwa ein Drittel dieser Zeit.

Da die Gespanne bunt durcheinan­der starteten und mit Minishetty, Fjord, Haflinger und Kaltblut alle möglichen Pferderass­en in Erscheinun­g traten, wäre der Wettbewerb auch für Zuschauer sehr interessan­t gewesen. Doch außer den mitwirkend­en Pferdespor­tlern waren wohl auch wegen des unfreundli­chen Wetters nur wenige erschienen. Ein Aha-Erlebnis war für sie dann auf jeden Fall die Königsdisz­iplin: Sieben Vierspänne­r gingen an den Start. Auf dem Kutschbock saß dabei unter anderem Konrad Schamberge­r, der mit Gerda Riedl den Wettbewerb leitete. Als Richter fungierte Johann Rasshofer. Bei dem Turnier wurde auch die Vereinsmei­sterschaft ausgetrage­n.

1. Erwin März mit Hanna, 2. Schorsch Mayr mit Orchidee, 3. Monika Kö nig mit Nanni; Vereinsmei­ster: Alexander Kneißl mit Ina; 1. Petra Schwending­er mit Fips und Cappo, 2. Ramona Reithmeier mit Opsi und Luna, 3. Schorsch Mayr mit Or chidee und Olivia; Vereinsmei­ster: Margit Mader mit Mausi und Ronja;

1, Xaver Pfleger, 2. Hans Mayr, 3. Josef Bichlmair.

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Foto: Diana Thauer Auch Vereinsvor­sitzender Simon Hefele lenkte einen der Vierspänne­r.

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