Vereinsrekord beflügelt die Panther
So wenig Wechsel war noch nie: Die Augsburger starten mit nur drei Neuzugängen am heutigen Freitag in die Saisonvorbereitung. Trainer Stewart plagte ein schlechtes Gewissen
Juni. Zum Ende der vergangenen Saison hatte Panther-Coach Mike Stewart die deutschen Stürmer Christian Kretschmann aus Krefeld und den Schwenninger Daniel Schmölz für Augsburg begeistern können. Zudem erhielt der 18-jährige Marco Sternheimer, der aus dem eigenen Nachwuchs stammt, einen Ausbildungsvertrag bei den Profis. Danach konnte Stewart im Heimaturlaub in Calgary die Beine hochlegen oder auf der Ranch seines Onkels den Kühen das Brandzeichen ins Fell brennen: „So einen ruhigen Sommer hatte ich noch nie. Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen.“
Der Austro-Kanadier geht nun in mit einer Kader-Konstellation in die Saison, wie sie sonst nur Meister München, Mannheim oder Berlin kennen. „Wir sind eine eingespielte Mannschaft und können gleich an den Feinheiten arbeiten“, sagt Kapitän Tölzer vor dem ersten Testspiel am heutigen Freitag. Im erstklassig besetzten Dolomiten-Cup in Neumarkt trifft der DEL-Klub auf den französischen Meister aus Gap. Das zweite Halbfinale bestreiten am Samstag Nürnberg und der Schweizer Vizemeister EV Zug. Am Sonntag werden das Spiel um Platz drei und das Finale ausgetragen. Die Panther treten als Titelverteidiger an und nehmen das Turnier ernst: „Ich schätze den Wettbewerbscharakter. Ich will immer gewinnen“, sagt Mike Stewart.
Der Trainer geht in seine dritte Saison in Augsburg. „Bisher hat sich Stewart von Jahr zu Jahr gesteigert“, sagt Panther-Marketingmanager Leo Conti und erklärt, warum die Konstanz im Kader hilfreich ist: „Für unseren Trainer ist Taktik sehr, sehr wichtig. Wenn die aller- meisten Spieler wissen, was gefordert ist, dann hilft das.“Der sportliche Erfolg sei in der neunen Saison deswegen nicht garantiert.
Die letztjährige Euphorie mit der direkten Viertelfinal-Qualifikation wirkt jedoch nach. Zum Beispiel bei der Sponsorensuche. „Wir konnten zwei neue Logen vermarkten. Bei den Bullykreisen bin ich zuversichtlich, das wir bald ausverkauft melden können. Und auch beim Dauerkartenverkauf läuft es gut“, sagt der ehemalige Nationaltorhüter.
Bis zum Punktspielstart am 8. September in Düsseldorf hofft Conti auch die letzten freien Meter an der Bande mit Werbung belegen zu können. Den Saisonetat werden die Panther laut Hauptgesellschafter Lothar Sigl auf 5,5 Millionen steigern. Im Konzert der DEL-Platzhirsche können die Augsburger finanziell allerdings nicht mitspielen, wie Conti betont: „Da fehlen uns noch ein paar Millionen.“