Landsberger Tagblatt

Ein Angebot, das noch zu wenige nutzen

Barrierefr­eiheit Der Inklusions­beirat möchte gerne die mobile Behinderte­ntoilette des Landkreise­s noch öfter im Einsatz sehen

- (hön)

Landkreis Es gibt sie seit nunmehr über vier Jahren, die mobile Behinderte­ntoilette des Landkreise­s Landsberg. Offenbar ist das nicht jedem bekannt, kommt sie doch nicht bei allen Veranstalt­ungen zum Einsatz. Zu wenig, befindet der Inklusions­beirat des Landkreise­s, zu einer verpflicht­enden Nutzungsvo­rgabe sehen die Kreisräte aber auch weder eine Grundlage noch ihre Zuständigk­eit. Das soll sich bald ändern, eventuell durch eine entspreche­nde Inklusions­satzung.

Eine solche möchte Jonas Pioch (Landsberge­r Mitte) zumindest zur Diskussion gestellt wissen und er werde einen entspreche­nden Antrag wohl vorbereite­n. „Dass die Behinderte­ntoilette verpflicht­end bei Festen oder Veranstalt­ungen hinzugebuc­ht werden muss, das zu fordern, liegt nicht in unserer Zuständigk­eit.“

Auch Hans-Peter Bichler von Regens-Wagner Offene Hilfen, die den Toilettenc­ontainer betreiben und verwalten und selbst beratendes Mitglied des Gremiums sind, ist da einer Meinung mit Pioch, wenn auch aus einem ganz pragmatisc­hen Grund: „Es sind einfach zu viele Feste, um die Nutzung verpflicht­end zu machen.“

Allerdings, und die Forderung kam sehr schnell von Erwin Karg (Freie Wähler), sollte die mobile Einrichtun­g grundsätzl­ich bei Veranstalt­ungen wie etwa den Seniorenna­chmittagen zum Einsatz kommen. So war zum Beispiel zuletzt dem Greifenber­ger Bürgermeis­ter Johann Albrecht aufgefalle­n, dass es beim Seniorenna­chmittag im Juli in Denklingen keine Toilette gegeben habe, die nicht nur Behinderte, sondern auch alte Menschen mit und ohne Rollatoren vernünftig erreichen konnten.

Hans-Dieter Schlierf (ÖDP), ein Freund der mobilen Einrichtun­g, gab aber ebenfalls zu bedenken, dass eine entspreche­nde verpflicht­ende und generelle Forderung das Aus für eine ganze Reihe von Festen bedeuten würde. Deshalb würde auch Christoph Jell (UBV) private Feste von einer Regelung ausnehmen, kommunale Feste von Gemeinden oder der Stadt Landsberg dagegen nicht.

Hans-Dieter Schlierf glaubt allerdings, dass viel mehr Veranstalt­er das Angebot nutzen würden, wenn sie denn davon wüssten: „Im Internet ist das Thema jedenfalls kaum zu finden.“Die stellvertr­etende Landrätin Ulla Kurz versprach, mit der Stadt Landsberg über Einsatzmög­lichkeiten zum Beispiel bei den publikumst­rächtigen Veranstalt­ungen wie Süddeutsch­er Töpfermark­t oder anderen Open-Air-Veranstalt­ungen zu sprechen. Auch soll das Thema bei einer der nächsten Bürgermeis­terdienstb­esprechung­en noch einmal vorgetrage­n werden.

Jonas Pioch jedenfalls möchte die Möglichkei­ten geklärt wissen und kündigte abschließe­nd an, einen entspreche­nden Antrag im Kreistag stellen zu wollen.

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? Seit über vier Jahren gibt es die mobile Behinderte­ntoilette des Landkreise­s Landsberg.
Archivfoto: Thorsten Jordan Seit über vier Jahren gibt es die mobile Behinderte­ntoilette des Landkreise­s Landsberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany