Ein natürlicher Schutz
Zum Bericht „Staufenstraße: Anwohner melden sich zu Wort“vom 28. August: In Ihrem Artikel über die an der Staufenstraße geplante Überbauung ist Ihnen augenscheinlich ein Fehler unterlaufen. Es geht hier nicht nur um die Wiese, die Sie auf dem Foto zeigen.
Leider wird in der Öffentlichkeit nicht kommuniziert, dass von den 5,3 ha allenfalls zwei ha auf die Wiese entfallen, der wesentlich größere Anteil besteht aus einem gewachsenen Mischwald mit hohen alten Bäumen, vor allem Eichen und Buchen. Es handelt sich hier um ein Rückzugsgebiet zahlreicher Vogelarten, . der selten werdenden Goldammern und Feldsperlingen. Auch Fledermäuse können hier beobachtet werden. Außerdem ist dies ein natürlicher Lärmschutz vor den Emissionen der A96 und der neuen B 17. Zugleich schützt der Wald vor den immer häufiger auftretenden Stürmen aus westlichen Richtungen. Von seinem Wert als Schadstoff- und Feinstaubfilter ganz zu schweigen, gerade jetzt, wo durch die zahlreichen Bauprojekte ein hohes Verkehrsaufkommen mit all den bekannten gesundheitsschädigenden Auswirkungen zu erwarten ist.
Es ist erschreckend, dass die Tatsache, dass ein Wald gerodet werden soll, um neues Bauland zu gewinnen, offenbar auch im Stadtrat nicht allen bekannt zu sein schien. Man fragt sich, wer denn die Stadt befugt, einfach ein Waldgebiet als gerodet zu betrachten. Gerade Mischwälder sind für unser Klima unverzichtbar. (...) Und die Stadt Landsberg? Obwohl sie 2015 unter der engagierten Beteiligung von Oberbürgermeister Neuner mit gutem Beispiel voranging, nämlich im Rahmen des Projekts „Plant for the Planet“mit Landsberger Schülerinnen und Schülern 500 kleine Eichen pflanzte, scheint sie jetzt ausgerechnet in der Nähe dieser jungen und regelmäßig erweiterten Pflanzung gerade das Gegenteil tun zu wollen.
Tatjana Bergmann, Dietmar Fogt Bergmann, Landsberg von Auto und Fahrrad ein rücksichtsvolles Miteinander möglich. Effektvoll und billig - und dann vielleicht eine Zeitungsüberschrift „Autofahrer und Radfahrer atmen auf“. Das ist doch das eigentliche Ziel.
Helga Stöhr Landsberg