Die Allgäu Orient Rallye startet ab 2018 nicht mehr in Oberstaufen
● Initiator Wilfried Gehr hat dem Allgäu den Rücken gekehrt. Er lebt aktuell in der Türkei und organisiert von dort aus die Rallye. Seit 2006, also dem ersten Jahr der Rallye, war Ober staufen im Oberallgäu der Startort. Doch der Kurort scheint für das Event zu klein geworden zu sein. Ab 2018 heißt das Spektakel „Europa Orient Rallye“, der Start ist in einer großen europäischen Stadt geplant: Brüssel, Straßburg oder Stuttgart. Gehr und seine Kollegen vom Organisationsteam
scheint es nicht nur verwegen, sondern fast schon blauäugig zu glauben, Beduinen würden dauerhaft eine Käserei betreiben. Wie soll ein Volk, das sich traditionell durch Mobilität und Wanderschaft definiert, die konsequente Betreuung einer pflegeintensiven Anlage gewährleisten? Wer soll in der Wüste die hygienischen Mindeststandards garantieren, die zur Herstellung von Käse nun mal notwendig sind?
Die beherzten Allgäuer ließen sich nicht von Zweifeln bremsen. Neben den nötigen Gerätschaften – vom Käsekessel über Kühlanlagen bis hin zur Solarstromanlage, die für heißes Wasser sorgt – exportierten sie ihr Können in den Orient. Handwerker wie Walter und Norbert Hartmann aus Stiefenhofen fuhren nach Al Rabiat und installierten technische Geräte. „Wir sahen, wie die Jordanier ihre Milch weggeschüttet haben und dachten: Da muss man was tun“, schildert Wal- wollen damit das Abenteuer Spekta kel bekannter machen. Ein Namens wechsel sei auch von den Partnern der Veranstaltung gewünscht worden, sagt er. Darunter Mercedes Benz, das heuer erstmals in die Veranstaltung eingestiegen ist und wegwolle vom Image einer lokalen Veranstaltung.
● Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat wohl zu Beginn mit der Rallye zusam mengearbeitet. Klar nachvollziehbar ist die Kooperation heute nicht mehr. ter Hartmann die Anfangs-Euphorie. Heute ist er enttäuscht: „Das war das Letzte, was ich in Sachen Entwicklungshilfe gemacht habe.“
Woran das Projekt scheiterte? Vielleicht, vermutet der Installalich Auf den Internetseiten des WFP fin den sich Berichte aus den Jahren 2006 und 2007, in denen das WFP seine Zusammenarbeit mit der Rallye be schreibt. Ralf Südhoff, Direktor des WFP Büros in Berlin, hingegen be hauptet, das WFP sei nie Partner der Rallye gewesen. Man habe Gehr mehr fach aufgefordert, das WFP Logo von der Seite zu nehmen. Möglicher weise diente der Schulterschluss sei nerzeit vor allem der Imagepflege – für beide Seiten. (beb, ins)
teur- und Spenglermeister, lag es an der Sprachbarriere. „Wir wissen nicht, was den Beduinen erzählt wurde.“Auch die Mentalität der Jordanier führt Hartmann ins Feld: „Die Käserei hat von Anfang an nicht geklappt. Wenn die Deutschen nicht da waren, wurde kein Käse gemacht.“
Dabei dürfte es nicht am Knowhow gefehlt haben. Käsermeister Manuel Metzler aus dem Bregenzerwald kümmerte sich um die Ausbildung. Er half beim Aufbau der Käserei vor Ort und lud 2011 zwei Jordanier in seinen Familienbetrieb in Egg (Vorarlberg) ein, um ihnen das Käsen zu zeigen. Über seine Lehrlinge sagt er: „Sie haben halt so gut mitgearbeitet, wie es geht.“Ein weiteres Mal fuhr Metzler ins Dorf Al Rabiat, um dort Fachleute auszubilden. Wieder stellte er fest: „Die taten sich von Anfang an schwer.“
Unter Metzlers Anleitung ging die Käserei in Betrieb. „Mit 30, 40