Sozialwohnungen am Grübelanger?
Bauprojekt In Geltendorf wird darüber diskutiert, Wohnraum für sozial Schwache zu schaffen. In Walleshausen gäbe es dazu Gelegenheit
Geltendorf Kein Mensch soll unter der Brücke schlafen müssen. So will es das Gesetz, das die Kommunen dazu verpflichtet, Obdachlose unterzubringen. Angesichts hoher Mieten im Speckgürtel von München und vieler Flüchtlinge, die anerkannt sind, aber noch keine adäquate Arbeit haben, um sich selbst eine Wohnung finanzieren zu können, ist diese Pflicht eine Herausforderung.
Diese wird unterschiedlich gelöst: Die Ammerseegemeinden Dießen, Utting und Schondorf haben bereits seit Jahren Unterkünfte und eigene Wohnungen, die sie vermieten können, und sie haben mit dem Schmuckergelände in Utting, dem ehemaligen Prix-Areal in Schondorf und dem gemeindeeigenen Grundstück in Neudießen Bauprojekte in Planung, die ganz oder in Teilen für sozial Schwache Wohnraum schaffen sollen.
In Geltendorf steht das Thema Sozialer Wohnungsbau in der Gemeinderatssitzung am heutigen Donnerstag (ab 19.30 Uhr) zur Diskussion. Auf die Tagesordnung gebracht hat es Zweiter Bürgermeister Robert Sedlmayr, der derzeit Bürgermeister Wilhelm Lehmann vertritt. „Über die Notwendigkeit ist immer schon mal gesprochen worden“, erzählt er dem Landsberger Tagblatt. Geltendorf habe keine zehn eigenen Wohnungen, die die Gemeinde vermieten könne. „Und die sind derzeit belegt.“Gleichzeitig drohten drei Personen obdachlos zu werden, „zwei Deutsche und ein anerkannter Asylbewerber“, so Sedlmayr. „Das gab’s bisher in dieser Vehemenz noch nicht.“
Leerstehender Wohnraum in Geltendorf sei entweder nicht bewohnbar oder werde anderweitig genutzt. Die Menschen in einer Pension unterzubringen, koste ein Heidengeld, ebenso die Anmietung einer Ferienwohnung.
So geht es jetzt auch in Geltendorf darum, ob die Gemeinde selbst weiteren Wohnraum schaffen sollte, um im Notfall Menschen ein Dach über dem Kopf geben zu können. Die Idee ist, im Baugebiet Walleshau- sen-Grübelanger ein Mehrfamilienhaus zu errichten. Dazu müsste der Bebauungsplan geändert werden.
Vom Platz her ist es kein Problem, die Gemeinde besitzt dort „neun nahezu baureife Grundstücke“, wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht.
Für das Mehrfamilienhaus sollen zwei Grundstücke zusammengefasst werden, was ein Areal von dann insgesamt rund 1400 Quadratmetern ergäbe. Es handelt sich um Grundstücke nördlich des Wendeplatzes. Für den Weiterverkauf nach noch festzulegenden Kriterien verbleiben dann sieben Grundstücke.
Das Mehrfamilienhaus soll nach den Kriterien des sozialen Wohnungsbaus geplant werden. Ob man sich durch Zuschüsse binden lassen oder die Wohnungen frei vermietbar halten will, soll zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden.
Will der Gemeinderat den Sozialen Wohnungsbau umsetzen, muss beschlossen werden, den Bebauungsplan zu ändern und das Planungsbüro Arnold damit zu beauftragen. Im kommenden Haushalt 2018 muss dann Geld für den Bau des Mehrfamilienhauses eingestellt werden.
Die Menschen in einer Pension unterzubringen, koste einfach zu viel