Kampf gegen Konzern
Tipp des Tages Eine Frau geht auf eigene Faust gegen mangelhafte Brustimplantate vor
Vor Gericht sitzt die Polizistin Jenny Hottrop, Opfer des minderwertigen Silikonimplantats eines französischen Konzerns. Sie sieht sich gnadenlosen Attacken der gegnerischen Verteidigerin ausgesetzt. „Brustvergrößerungen bergen Gefahren wie jeder chirurgische Eingriff“, tönt die Anwältin. „Darüber wurden Sie im Vorfeld aufgeklärt. Aber was behandeln wir eigentlich? Einen komplexen Fall über Brustimplantate – oder Ihren persönlichen Brustkomplex?“
Ein Raunen geht durch den Gerichtssaal, dann ein Lachen. Jenny (Susanne Bormann) begreift die Welt nicht mehr. Gerade ist eine Freundin an Brustkrebs gestorben – möglicherweise durch ein mieses Implantat. Jenny und die anderen klagenden Frauen verlieren den Prozess gegen den Silikonkissenhersteller Elevé. Hauptfigur Jenny schnappt sich den windigen Anwalt Axel (Hannes Jaenicke) und bringt ihn auf Kurs in Richtung Revision. Der Film ist angelehnt an die wahre Geschichte rund um den französischen Konzern PIP, der Implantate bis 2010 mit Industriesilikon füllte. 400000 Stück wurden verkauft, in Deutschland sind 5000 Frauen betroffen. Von PIP ist keine Entschädigung zu erwarten.
Eine Klage gegen TÜV Rheinland wurde im Sommer vom Bundesgerichtshof abgewiesen, da den Prüfern keine Fehler bei der Überwachung nachgewiesen werden konnten. Das bleibt im Film allerdings unberücksichtigt. Es geht nur um den Kampf David gegen Goliath, um den kleinen Menschen gegen den großen Konzern. Der ernste Hintergrund wird mit slapstickhaften Einlagen und flachem Humor vermischt.