Ein PR Mann führt das Jobcenter
Vorstellung Der neue Geschäftsführer Felix Rakette kommt aus der freien Wirtschaft
Landsberg In kleiner Runde wurde gestern Vormittag Felix Rakette im Foyer des Landratsamts offiziell in sein Amt als neuer Geschäftsführer des Jobcenters Landsberg eingeführt. Die Arbeit dort hatte der gebürtige Bamberger bereits am 1. Juli aufgenommen.
Eigentlich ist er ein PR-Mensch durch und durch. Felix Rakette ist aber Franke und hat von daher zumindest schon mal eine räumliche Nähe zur Bundesagentur für Arbeit, die in Nürnberg angesiedelt ist. Genau dorthin brachte ihn dann ein Führungskräfteprogramm der BA, und zwar im April 2015. Zuvor hatte der 32-Jährige Politikwissenschaft und Geschichte in Regensburg studiert und war in München bei der Münchener PR-Agentur WE Communications im Bereich „Healthcare“tätig. „Dann habe ich vom Programm der Bundesanstalt gelesen und hab’ mich beworben“, erzählt Rakette. Er absolvierte ein Auswahlverfahren und stieg 2015 bei der Regionaldirektion Bayern ein. Zunächst sammelte er Erfahrungen als Arbeitsvermittler in Rosenheim, dann als Teamleiter beim Jobcenter in München und von dort ging es zwölf Monate nach seinem Eintritt wieder als Bereichsleiter zurück nach Nürnberg.
Jetzt kam er am 1. Juli als neuer Geschäftsführer nach Landsberg und möchte dort auch gerne längerfristig arbeiten. Landrat Thomas Eichinger vernahm es wohl, schließlich nahm er gestern bereits an der vierten Einführung eines Geschäftsführers in der Lechstadt während seiner bislang dreijährigen Amtszeit teil. Er skizzierte das sehr anspruchsvolle und daher auch nicht ganz einfache Aufgabenspektrum, das die „gute Kooperation“zwiund schen Jobcenter Landratsamt präge: „Wir haben in der Region ein gesegnetes Umfeld, beinahe mit Vollbeschäftigung, und einer bundesweit guten Quote bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen.“Allerdings stehe Landsberg wie andere auch vor der Bewältigung der Aufgabe, anerkannte Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft zu führen. Daher sei das Jobcenter Landsberg auch personell einem starken Wachstum unterworfen, was wiederum auf die Infrastruktur einwirke. „Mit den bestehenden Mitteln ist derzeit wohl keine befriedigende Lösung mehr zu erreichen.“Deshalb sei es an der Zeit, zusammen neue Wege zu beschreiten. Thomas Eichinger: „Aufgrund unserer niedrigen Arbeitslosenquoten sind Ressourcen da, die wir wieder anderweitig einsetzen können.“
Peter Michel, Geschäftsführer Interner Service/Agenturverband in München, glaubt, mit Felix Rakette den richtigen Mann für die Geschäftsführung in Landsberg gefunden zu haben: „Er ist ein junger, motivierter und fachlich versierter Mann, der schon jetzt die intensive Kooperation mit den Netzwerkpartnern vorangebracht hat.“Dann wurde es sportlich: „Sie werden, wie wir alle, noch einen langen Dauerlauf in Sachen Integration zu absolvieren haben.“Allerdings, darauf wies Rakette explizit hin, werde er Wert darauf legen, dass bei allen Anstrengungen zum Thema Flucht und Integration die anderen Kundengruppen der Job-Agentur, die deutschen Arbeitslosen und arbeitssuchende EU-Ausländer nicht vergessen werden.