Landsberger Tagblatt

Ärger bei Airbus

Luftfahrt Triebwerks­probleme und Korruption­svorwürfe belasten den Konzern

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Toulouse Triebwerks­probleme bei Mittelstre­ckenjets und ein Korruption­sverdacht beschäftig­en den Luftfahrt- und Rüstungsko­nzern Airbus weiter. Das Management um Vorstandsc­hef Tom Enders räumte nun Unregelmäß­igkeiten bei Rüstungsge­schäften in den USA ein. Wie teuer diese und die schon gemeldeten Verstöße in Großbritan­nien und Frankreich für den Konzern werden könnten, wagte Finanzchef Harald Wilhelm nicht zu beziffern. Auch eine zeitliche Prognose für die Ermittlung­en hält er für schwierig: „In solchen Fällen ist das eher eine Frage von Jahren als von Monaten“, sagte er. Mögliche Strafzahlu­ngen, die dem Konzern wegen der Korruption­sermittlun­gen drohen, hat er nicht in seine Gewinnprog­nose für dieses Jahr einkalkuli­ert. Bevor das Geld zurückgest­ellt werde, müsse erst die Wahrschein­lichkeit und die Höhe einer solchen Strafe eingeschät­zt sein, sagte Wilhelm.

Über Jahre ziehen sich auch die Triebwerks­probleme des modernisie­rten A320neo hin. Nach langwierig­en Hitze- und Softwarepr­oble- men hat das Triebwerks­konsortium um die United-Technologi­es-Tochter Pratt & Whitney und den Münchner Hersteller MTU nun eine Aufholjagd zu bewältigen. Für die auf Spritspare­n getrimmte Neuauflage des Mittelstre­ckenjets A320 hat Airbus tausende Bestellung­en. Dennoch wird der Hersteller laut Finanzchef Wilhelm die für 2017 geplante Auslieferu­ng von 200 Maschinen leicht verfehlen. Auch die insgesamt angepeilte Marke von 720 Verkehrsfl­ugzeug-Auslieferu­ngen wackelt. Damit liege Airbus über 40 Exemplare hinter seinem Rivalen, dem Flugzeugba­uer Boeing.

In den ersten neun Monaten des Jahres lieferte Airbus 454 Verkehrsfl­ugzeuge aus, acht weniger als im Vorjahresz­eitraum. Im dritten Quartal stieg der Umsatz von Airbus im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um zwei Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr hält die Airbus-Führung an ihrer Prognose fest, den operativen Gewinn und den Gewinn je Aktie im mittleren einstellig­en Prozentber­eich zu steigern.

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