Erst sehen, dann hören
Senioren Die älteren Landsberger sind nach Bustour und Versammlung wieder auf dem Stand. Und sie haben eine neue Interessenvertretung
Landsberg Der Seniorenbeirat der Stadt Landsberg ist frisch aufgestellt. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen im Rahmen der jährlichen Seniorenbürgerversammlung im Sportzentrum hatten die rund 170 Stimmberechtigten die Wahl zwischen 14 Kandidaten, neun davon, satzungsgerecht mindestens 60 Jahre alt, werden die Senioren in den kommenden drei Jahren vertreten.
Begonnen hatte die Versammlung wie üblich mit einer Informationsfahrt. Besonderes Augenmerk wurde heuer auf die Ortsteile und deren jeweilige Eigen- beziehungsweise Besonderheiten gelegt. In drei Bussen ging es als Erstes nach Pitzling, wo OB Mathias Neuner von der aktiven Dorfgemeinschaft und dem Naherholungsgebiet Teufelsküche mit Campingplatz schwärmte. Hier wie auch im als Nächstes angesteuerten Stadtteil Reisch muss das Feuerwehrhaus angebaut/erweitert werden. In Reisch ist ein Neubaugebiet im Entstehen, besonderes Augenmerk wird hier auf den Radwegeausbau gelegt.
Anschließend wechselten die Busse die Lechseite. Nach kurzem Stopp im Gewerbepark Lechrain bei 3C-Carbon und dem Museumsdepot der Stadt ging es über Friedheim nach Ellighofen. Der Ort ist vor al- lem bekannt für sein Bauernhausmuseum im Weiß-Egger-Anwesen, wo bäuerliche Lebensweise der vergangenen 300 Jahre dokumentiert ist. Vorbei an Gut Mittelstetten, das seit zehn Jahren Eigentum der Stadt ist und dessen Ländereien als Ausgleichsflächen genutzt werden, ging es zur letzten Station Erpfting mit dem ensemblegeschützten Dorfkern und der Grundschule, die erhalten bleiben soll. Noch ein kurzer Halt an der Holocaustgedenkstätte, dann ging es ins Sportzentrum, wo zunächst OB Neuner über Aktivitäten der und in der Stadt berichtete.
Dabei kreiste viel um das Thema Bautätigkeit. So sollen auf dem ehemaligen Gelände der Pflugfabrik, wo die alten Gebäude bereits entfernt wurden, nicht nur 700 Wohnungen „für jeden Geldbeutel“, sondern auch die notwendige Infrastruktur wie Kinderbetreuung, Einkaufsmöglichkeiten, Kulturzentrum entstehen. Vermutlich Ende 2018 werde mit dem Bau einer Brücke von dem neuen Quartier in die Innenstadt begonnen. Zwei Jahre später sei mit einer Untertunnelung der Bahnlinie zu rechnen. Große Baulandausweisungen gebe es bald am Reischer Talweg im Osten und an der Staufenstraße im Westen. „Uns wird nicht langweilig“, meinte Neuner bei der Aufzählung weiterer Projekte wie neues JuZe, neue Mit- telschule, drei Kindergärten, weitere Grundschule am Schlossberg, Inselbadertüchtigung, Sanierung der Schlossberggarage mit Schaffung von Ersatzparkplätzen. „Wir geben in den nächsten Jahren rund 50 Millionen Euro für die Infrastruktur aus.“Leicht gemacht werde dies unter anderem dank jährlicher Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 30 Millionen Euro.
Vor den Neuwahlen berichtete der bisherige Seniorensprecher Martin Bintakies von Ausflügen, Vorträgen, Seniorenfilm und Bildungsangeboten während der vergangenen drei Jahre. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt war stets problemlos und erfrischend.“