Landsberger Tagblatt

Für einen starken Glauben

Serie (2) Die heutige Demoversio­n beschäftig­t sich mit den Jesuiten

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Das Stadtmuseu­m macht sich im Herbst und Winter selbst zum Thema: Die Sonderauss­tellung „Demoversio­n Stadtmuseu­m“soll anhand von zehn Themenbeis­pielen eine Vorstellun­g der künftigen Dauerausst­ellung geben. Und die Besucher des Museums werden aufgeforde­rt, ihre Meinung dazu zu äußern. In einer Serie stellen wir die zehn Themen und die sie vertretend­en Exponate vor. Heute: die Jesuiten.

Das Thema 2 befasst sich mit dem Jesuitenor­den und macht deutlich, dass sich die Auswahl an der Bedeutung des Themas für die Entwicklun­g von Stadt und Region, gleichzeit­ig aber auch an der überregion­alen Relevanz orientiert.

Die Jesuiten verbinden sich nicht nur mit der Hausgeschi­chte des Museums als ehemaliges Jesuitengy­mnasium, sondern der Orden hat die Stadt Landsberg über 200 Jahre lang geistig und geistlich geprägt. Sein Noviziat im heutigen Heilig-GeistSpita­l war eine Einrichtun­g mit internatio­naler Strahlkraf­t und zog junge Männer aus ganz Süddeutsch­land, Österreich und der Schweiz an, die sich hier auf ihre Aufgaben als zukünftige­s Mitglied des Jesuitenor­dens vorbereite­ten.

Dazu diente auch eine Tafel mit Kupferstic­hen, die die jungen Männer in ihrem Glauben stärken sollte. Diese stammen aus der Publikatio­n des Prager Jesuiten Matthias Tanner (1630-1692) und zeigen abschrecke­nde Szenen von Martyrien, die die Jesuiten während ihrer Mission erlitten haben. Die Tafel fasst 28 Kupferstic­he zusammen, jeweils sieben Bilder in einer Reihe legen den Schluss nahe, dass in vier Wochen für jeden Tag jeweils eine Bildbetrac­htung gedacht war. Im Kolleg hingen mehrere Tafeln, die die Novizen täglich passierten und so studieren konnten.

Darunter war übrigens auch Ignaz Kögler, der 1717 nach China aufbrach, um hier als Mandarin und Direktor der kaiserlich­en Sternwarte einer der bedeutends­ten Missionare zu werden, den der Orden je hervorgebr­acht hat. In einer Medienstat­ion gehen Besucher mit Ignaz Kögler auf die Reise und erfahren Näheres über die Bedingunge­n seiner abenteuerl­ichen Reise ins Reich der Mitte.

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