Geschichten, mit der Kamera erzählt
Porträt Philipp Altheimer erhält den Kulturförderpreis für seine Arbeiten der abbildenden Kunst
Landsberg Was für den Musiker das Instrument, den Maler der Pinsel, den Schriftsteller Stift beziehungsweise Tastatur ist, ist für Philipp Altheimer die Kamera: „Die Kamera ist mein Medium, mit dem ich Geschichten erzählen kann.“Einen starken Bezug hat er, wie er sagt, dabei zur Musik, sie beeinflusst sein visuelles Schaffen entscheidend.
Das konnten auch Landsberger schon erleben. 2013 beispielsweise war Philipp Altheimer (gemeinsam mit Frederic Robinson) bei der Langen Kunstnacht mit einem Projekt vertreten, bei dem visuelle Eindrücke von elektronischer Musik animiert wurden. Altheimers Entwicklung ging weiter, mittlerweile ist er international unterwegs, fotografiert für Online-Magazine.
Seine Motive sind breit gestreut, wichtig scheint das Spiel LichtSchatten, es spielt auf so gut wie allen in der Regel in Schwarzweiß gehaltenen Arbeiten eine große Rolle. Wenn Philipp Altheimer am 15. Dezember mit dem Kulturförderpreis des Landkreises ausgezeichnet wird, wird er seine künstlerische Handschrift und sich selbst den Veranstaltungsgästen mit einer Präsentation vorstellen. Altheimer ist in Landsberg aufgewachsen. Schon während der Schulzeit entdeckte er das Medium Kamera für sich. Nach dem Abitur am Ignaz-Kögler-Gymnasium ging es auf Tour – mit der Kamera im Gepäck. Eine Ausbildung zum Mediengestalter, die ihm zunächst vorschwebte, wirkte auf Philipp ziemlich trocken. Er schloss das für den Einstieg vorgeschriebene halbjährige Praktikum mit einem Zeugnis ab und bewarb sich bei der Hochschule München für den Studiengang Fotodesign. Kern des Studiums ist die Ausbildung zum Fotografen und der Umgang mit der Digitalisierung. Letzteres umfasst alles, von der Bildbearbeitung über das Layout bis zum Druck. Dieses Studium dauert noch an, wie lang, das vermag der Fotokünstler nicht zu sagen. „Es gibt auch andere Dinge im Leben, die wichtig sind.“Philipp Altheimer ist Vater einer dreijährigen Tochter, hat dafür ein Jahr Elternzeit genommen. Recht schnell sind während des Studiums reale Projekte angelaufen, die ihn auf Reisen in andere Länder führen. Für diese Arbeit empfindet er den geschützten Rahmen einer Hochschule gut, dort bekomme er ehrliches Feedback. Hans Deumling, Dozent für Modefotografie und Projektarbeit, spiele dabei eine große Rolle. Er vermittle den Studenten, wie wichtig es sei, zu wissen, was mit den Bildern passiert, wenn sie auf die Reise geschickt wurden zu Zeitungen und Zeitschriften. „Er ermahnt uns deshalb, möglichst umfassend zu arbeiten.“Sich in jeder Drucktechnik auszukennen, sei nicht notwendig. Aber das Bewusstsein sollte geschärft werden für Bearbeitungsmöglichkeiten.
Der Fotograf Philipp Altheimer holt seine Inspirationen von Musik und Licht, aber auch von Alltagsszenen. „Inspiration ist so lange förderlich, so lange sie nichts mit Fotografie zu tun hat.“Letzteres habe seinen Grund darin, dass er bei Fotografie schnell in den Technikmodus umschalte und sich eher mit der Art der Gestaltung befasse, als mit der im Foto steckenden Fantasie und Kreativität. Seine Bilder seien ein sinnliches Wahrnehmen der Umgebung, einer Eigenschaft, derer er sich irgendwann bewusst wurde.