Der neue Dirigent lässt seine Klarinette sprechen
Die Blaskapelle Markt Leeder stellt Hans Daxer als ihren „Reiseleiter“vor
Leeder Einmal im Jahr lädt die Blaskapelle Markt Leeder zu einem besonderen Konzert ein. Heuer stand es unter dem Motto „Schlamassel im Kaff“.
Die Heidecksburg erlangte durch Rudolf Herzers Marsch „Hoch Heidecksburg“Bekanntheit. Und diesen Marsch, auch bekannt als Regimentsmarsch „The Watchtower“, hatte sich die Blaskapelle, die heuer erstmals auf das Kommando des Dirigenten Hans Daxer hörte, als Auftakt für ihr Jahreskonzert ausgesucht.
So erwartete die Besucher eine Theaterkulisse, einer Burg nachempfunden, vor der die beiden Ansager, Johanna Kustermann und Thomas Metschl, das Publikum begrüßten. Gemeinsam gaben sie Erklärungen zu den Musikstücken oder waren die Hauptakteure in dem Sketch mit dem Titel „Jiddisch für Anfänger – Lektion 2017: Schlamassel im Kaff“. Nicht ganz ernst gemeint wurde da getanzt und Standartsätze aus dem Jiddischen ins Bayerische übersetzt.
Musikalisch begann die Blaskapelle in Thüringen und begleitete den Briefträger der Liebe, den Postiglione d’Amore, ehe es mit einem schmissigen Marsch und dem zweiten Walzer von Dmitri Schostakowitsch nach Russland und weiter nach Israel ging. Nach einem Besuch Mozarts in Wien – wobei Kustermann und Metschl verschiedene Varianten eines Musicals über den Vorzeigekomponisten anboten, mal á la Abba, dann wie im Kreislauf des Lebens beim König der Löwen – ging es nach Birdland und Böhmen.
Es waren Liebeslieder und Filmmusiken, die die Band um Kathrin Bermann ausgesucht hatte. Dazu Klezmermusik, Märsche und Musicalmelodien. Musikalisch arbeitete sich die Kapelle dabei durch die Jahrhunderte, um dann, in der Neuzeit angelangt, ihre Mitglieder zu ehren Nicht viele Worte verlor Hans Daxer, der an diesem Abend offiziell zum ersten Mal die Blaskapelle Markt Leeder dirigierte. Er sei, meinten Kustermann und Metschl, ihr neuer Reiseleiter und eigentlich kein Freund vieler Worte. So ließ Daxer dann lieber seine Klarinette sprechen und verkündete im Solo, man möge doch fröhlich sein – „Let’s Be Happy“. Am Ende der kleinen musikalischen Weltreise kam die Kapelle wieder nach Hause und leitete auch schon über auf die stade Zeit, die Adventszeit. Zwei Monate, so Kustermann und Metschl, habe man mit der Vorbereitung zugebracht und sich auch über die volle Fuchstalhalle gefreut. Denn vor einer leeren würde es auch keinen Spaß machen zu spielen.
Mit Zugaben, unter anderem den tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten und „Es wird scho glei dumpa“entließen die Musiker ihr Publikum.
Kein Freund vieler Worte