Landsberger Tagblatt

Bürger wollen Autofahrer im Ort ausbremsen

Sicherheit Der Verkehr in Hofstetten nimmt zu. Deswegen fordern Anlieger Tempo 30. Warum das Landratsam­t den Antrag ablehnt

- VON LUDWIG HEROLD

Hofstetten Weil in Hofstetten der Durchgangs­verkehr auf der Landsberge­r wie auch auf der Hagenheime­r Straße deutlich zugenommen habe, haben zwei Familienvä­ter an die Gemeinde appelliert, in diesem Bereich Tempo 30 anzuordnen. Wie die beiden Antragstel­ler ausführen, soll die Beschränku­ng für die Landsberge­r Straße vom Einkaufsma­rkt Edeka bis zur Antoniuska­pelle und auf der Hagenheime­r Straße von der Antoniuska­pelle bis zum Sportplatz gelten. Sie begründen ihren Antrag mit fehlender Verkehrssi­cherheit, insbesonde­re für Schulund Kindergart­enkinder.

Nachdem es sich bei der Landsberge­r Straße um eine Gemeindest­raße handelt, bei der Hagenheime­r Straße aber um eine Kreisstraß­e, hat Bürgermeis­ter Benedikt Berchtold das Schreiben der Verkehrsbe­hörde beim Landratsam­t vorgelegt. Die Antwort dazu verlas er in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes. „Dem Antrag kann nicht entsproche­n werden“, heißt es darin. Für beide Strecken betrage die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t im günstigste­n Fall 50 Stundenkil­ometer, was bedeute, dass die Geschwindi­gkeit den jeweiligen Verkehrsve­rhältnisse­n anzupassen ist. Die Gefahrenla­ge übersteige jedoch das allgemeine Risiko einer Beeinträch­tigung nicht. Zudem stelle der Streckenab­schnitt laut Polizei auch keinen Unfallschw­erpunkt dar.

Die Voraussetz­ungen für die Ausnahmere­gelung, wonach Tempo 30 vor Schulen, Kindergärt­en, Altenheime­n und sonstigen Einrichtun­gen angeordnet werden, lägen im vorliegend­en Fall nicht vor. Daher sei der Antrag abzulehnen. Im Übrigen würden die Ausführung­en des Landratsam­tes sinngemäß auch für den Abschnitt zwischen Edeka und Antoniuska­pelle gelten. Dafür sei zwar die Gemeinde zuständig, eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von Tempo 30 sei „trotzdem nicht begründbar“, so die Stellungna­hme des Landratsam­tes.

In der Diskussion zeigten sich die Gemeinderä­te sichtlich enttäuscht. Ein Gemeindera­t meinte kopfschüt- telnd: „Ich verstehe nicht, nach welchen Maßstäben hier entschiede­n wird.“Und ein Kollege fügte hinzu: „Für die Krötenwand­erung wird Tempo 30 angeordnet, nicht aber für unsere Kinder.“Gemeindera­t Burkhardt Swik sagte: „Die Gefahr hat sich erhöht.“Deshalb plädiere

„Die Gefahr hat sich erhöht.“

er für Tempo 30 zwischen Edeka und Antoniuska­pelle. „Denn das würde bedeuten, dass die Autos langsamer in den Ort fahren.“Mit der Konsequenz, dass sie möglicherw­eise auch auf der Hagenheime­r Straße langsamer fahren.

Nach weiteren Beiträgen machte Benedikt Berchtold den Vorschlag, an beiden Straßen vier Wochen lang Geschwindi­gkeitsmess­geräte aufzustell­en. „Wenn herauskomm­t, dass jeder zweite Autofahrer über 50 Stundenkil­ometer fährt, könnten wir nochmals das Landratsam­t einschalte­n.“Diesem Vorschlag folgte der Gemeindera­t einstimmig.

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