Bürger wollen Autofahrer im Ort ausbremsen
Sicherheit Der Verkehr in Hofstetten nimmt zu. Deswegen fordern Anlieger Tempo 30. Warum das Landratsamt den Antrag ablehnt
Hofstetten Weil in Hofstetten der Durchgangsverkehr auf der Landsberger wie auch auf der Hagenheimer Straße deutlich zugenommen habe, haben zwei Familienväter an die Gemeinde appelliert, in diesem Bereich Tempo 30 anzuordnen. Wie die beiden Antragsteller ausführen, soll die Beschränkung für die Landsberger Straße vom Einkaufsmarkt Edeka bis zur Antoniuskapelle und auf der Hagenheimer Straße von der Antoniuskapelle bis zum Sportplatz gelten. Sie begründen ihren Antrag mit fehlender Verkehrssicherheit, insbesondere für Schulund Kindergartenkinder.
Nachdem es sich bei der Landsberger Straße um eine Gemeindestraße handelt, bei der Hagenheimer Straße aber um eine Kreisstraße, hat Bürgermeister Benedikt Berchtold das Schreiben der Verkehrsbehörde beim Landratsamt vorgelegt. Die Antwort dazu verlas er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. „Dem Antrag kann nicht entsprochen werden“, heißt es darin. Für beide Strecken betrage die zulässige Höchstgeschwindigkeit im günstigsten Fall 50 Stundenkilometer, was bedeute, dass die Geschwindigkeit den jeweiligen Verkehrsverhältnissen anzupassen ist. Die Gefahrenlage übersteige jedoch das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung nicht. Zudem stelle der Streckenabschnitt laut Polizei auch keinen Unfallschwerpunkt dar.
Die Voraussetzungen für die Ausnahmeregelung, wonach Tempo 30 vor Schulen, Kindergärten, Altenheimen und sonstigen Einrichtungen angeordnet werden, lägen im vorliegenden Fall nicht vor. Daher sei der Antrag abzulehnen. Im Übrigen würden die Ausführungen des Landratsamtes sinngemäß auch für den Abschnitt zwischen Edeka und Antoniuskapelle gelten. Dafür sei zwar die Gemeinde zuständig, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 sei „trotzdem nicht begründbar“, so die Stellungnahme des Landratsamtes.
In der Diskussion zeigten sich die Gemeinderäte sichtlich enttäuscht. Ein Gemeinderat meinte kopfschüt- telnd: „Ich verstehe nicht, nach welchen Maßstäben hier entschieden wird.“Und ein Kollege fügte hinzu: „Für die Krötenwanderung wird Tempo 30 angeordnet, nicht aber für unsere Kinder.“Gemeinderat Burkhardt Swik sagte: „Die Gefahr hat sich erhöht.“Deshalb plädiere
„Die Gefahr hat sich erhöht.“
er für Tempo 30 zwischen Edeka und Antoniuskapelle. „Denn das würde bedeuten, dass die Autos langsamer in den Ort fahren.“Mit der Konsequenz, dass sie möglicherweise auch auf der Hagenheimer Straße langsamer fahren.
Nach weiteren Beiträgen machte Benedikt Berchtold den Vorschlag, an beiden Straßen vier Wochen lang Geschwindigkeitsmessgeräte aufzustellen. „Wenn herauskommt, dass jeder zweite Autofahrer über 50 Stundenkilometer fährt, könnten wir nochmals das Landratsamt einschalten.“Diesem Vorschlag folgte der Gemeinderat einstimmig.