Rettet die Kuhglocken!
Das geht ja wohl auf keine Kuhhaut, was dieser Herr Rechtsanwalt im Miesbacher Kuhglockenstreit da so von sich gibt! Der Landbevölkerung im schönen Oberbayern eine „prekäre Bildungssituation“nachzureden, bloß weil ein Landwirt die guten alten Kuhglocken nicht durch GPS-Sender ersetzen will, ist mindestens eine Frechheit. Nicht auszudenken, was hinterher im Wirtshaus mit dem Herrn Rechtsanwalt passiert wäre, hätte der Rechtsstreit vor einem Königlich Bayerischen Amtsgericht stattgefunden!
Aber so ist das halt: Die Zeiten ändern sich. Die Millionäre aus der Stadt ziehen aufs Land und dort klagen sie gegen alles, was ihnen nicht in den Kram passt: Kuhglocken, Kirchenglocken, Hahnenschrei, Bäckerei- oder Stallgeruch.
Es mag Einzelfälle geben, in denen solche Klagen berechtigt sind – etwa wenn es mutwillige Belästigungen gibt. Ansonsten aber sollte gelten, dass jeder, der aufs Land zieht, auch die traditionelle Arbeitsund Lebensweise von Landwirten akzeptiert. Anders gibt’s bald keine richtigen Dörfer mehr, sondern nur noch Schlafsiedlungen. Und da würde dem Kläger in Miesbach die Wiese vor dem Haus bald zugebaut.