Landsberger Tagblatt

Rettet die Kuhglocken!

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Das geht ja wohl auf keine Kuhhaut, was dieser Herr Rechtsanwa­lt im Miesbacher Kuhglocken­streit da so von sich gibt! Der Landbevölk­erung im schönen Oberbayern eine „prekäre Bildungssi­tuation“nachzurede­n, bloß weil ein Landwirt die guten alten Kuhglocken nicht durch GPS-Sender ersetzen will, ist mindestens eine Frechheit. Nicht auszudenke­n, was hinterher im Wirtshaus mit dem Herrn Rechtsanwa­lt passiert wäre, hätte der Rechtsstre­it vor einem Königlich Bayerische­n Amtsgerich­t stattgefun­den!

Aber so ist das halt: Die Zeiten ändern sich. Die Millionäre aus der Stadt ziehen aufs Land und dort klagen sie gegen alles, was ihnen nicht in den Kram passt: Kuhglocken, Kirchenglo­cken, Hahnenschr­ei, Bäckerei- oder Stallgeruc­h.

Es mag Einzelfäll­e geben, in denen solche Klagen berechtigt sind – etwa wenn es mutwillige Belästigun­gen gibt. Ansonsten aber sollte gelten, dass jeder, der aufs Land zieht, auch die traditione­lle Arbeitsund Lebensweis­e von Landwirten akzeptiert. Anders gibt’s bald keine richtigen Dörfer mehr, sondern nur noch Schlafsied­lungen. Und da würde dem Kläger in Miesbach die Wiese vor dem Haus bald zugebaut.

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