Sturm und Feuer suchen Philippinen heim
Katastrophen Taifun bringt 240 Menschen den Tod. In einem Callcenter sterben 37 Angestellte
Manila Der Taifun „Tembin“hat schwere Zerstörungen auf den Philippinen angerichtet und mindestens 240 Menschen den Tod gebracht. Zudem starben bei einem Brand in einem Callcenter in der philippinischen Millionenstadt Davao 37 Menschen.
Der Tropensturm war am Wochenende auf der Inselgruppe Mindanao auf Land getroffen und am Sonntag in Richtung Vietnam weitergezogen. Vor dem drohenden Taifun hatten die vietnamesischen Behörden bis Montag 430000 Einwohner in Sicherheit gebracht. Insgesamt sollten 1,2 Millionen Menschen die gefährdeten Gebiete verlassen. Das Nationale Komitee für Katastrophenschutz hatte dort mit schweren Verwüstungen gerechnet.
Doch die Windstärke von „Tembin“schwächte sich von den noch am Montagmorgen gemessenen 135 Kilometern pro Stunde auf 60 Kilometer pro Stunde ab. Das zu einem tropischen Tief herabgestufte Unwetter nahm am Dienstag Kurs auf den Golf von Thailand. Es könne aber im Süden Vietnams immer noch schwere Regenfälle mit einem Niederschlag von bis zu 181 Millimetern auslösen, warnten die Behörden.
Auf den Philippinen ging derweil die Suche nach Vermissten weiter. „Tembin“hatte vor allem auf der Inselgruppe Mindanao für Sturzfluten und Erdrutsche gesorgt. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Lanao del Norte im Nordwesten von Mindanao, wo 127 Menschen ums Leben kamen. Etwa 100 000 Bewohner verließen ihre Wohnungen. Häuser wurden weggeschwemmt, umgestürzte Bäume und Geröll blockierten Straßen. Eine junge Frau wurde angeblich 900 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt aus dem Meer gerettet. Die 25-jährige Diana Salim war am Freitag mit Teilen ihres Hauses ins Meer gespült wurden. Die Besatzung eines Frachtschiffs habe die Frau, die sich an Trümmer geklammert hatte, im Meer treibend entdeckt.
Bei einem Großbrand in einem Einkaufszentrum in Davao waren zudem 37 Mitarbeiter eines Callcenters ums Leben gekommen. Die Ursache ist noch nicht genau geklärt.
Wegen mangelhafter Sicherheitsstandards kommt es auf den Philippinen häufig zu tödlichen Bränden, vor allem in Armenvierteln, Märkten und Fabriken. 2015 kamen bei einem Brand in einer Schuhfabrik in der Hauptstadt Manila 72 Menschen ums Leben.