Wann der Zug ankommt, steht künftig auf dem Monitor
Ammerseebahn Die Strecke wird neu ausgeschrieben. Welche Anforderungen potenzielle Betreiber ab 2022 erfüllen müssen
Geltendorf Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) schreibt, wie berichtet, die Regionalverkehre der „Augsburger Netze“europaweit neu aus, ab 2022 für zehn Jahre. Zu dem Paket zählt auch die Ammerseebahn, das heißt, die Strecke Schongau-Weilheim-GeltendorfMering-Augsburg-Oberhausen, die derzeit die Bayerische Regiobahn (BRB) in einem Übergangsvertrag für das Dieselnetz Augsburg II betreibt.
Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Das bestehende Angebot ist laut Pressemitteilung seit 2007 im Zuge des Regio-Schienen-Takts um etwa zwei Millionen Zugkilometer pro Jahr aufgewertet worden. Dies habe die Nachfrage um bis zu 70 Prozent steigen lassen. Dieser Trend solle nun weiter ausgebaut werden.
Für die Ammerseebahn wird es laut BEG neue Fahrplankonzepte geben, in einem ersten Schritt angepasst an den neuen Fahrplan Buchloe-Geltendorf-München nach der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Lindau: Die Taktzeiten der Ammerseebahn werden um 30 Minuten verschoben. So sollen in Geltendorf schnelle Anschlüsse nach München sichergestellt werden, in Weilheim gibt es längere Aufenthalte in Richtung Garmisch-Partenkirchen und Schongau.
Weitere Änderungen wird es geben, wenn die zweite Stammstrecke der S-Bahn München in Betrieb ist: Dann wird zwischen Buchloe und München eine neue RegionalS-Bahn im 30-Minuten-Takt verkehren, die auch in Geltendorf hält und von dort in die neue Stammstrecke in München einmündet. Damit könne auf der Ammerseebahn wieder zu dem bewährten heutigen Fahrplankonzept zurückgekehrt werden, heißt es in dem Schreiben.
Barrierefreiheit, Komfort und umfangreichen Service muss der künftige Betreiber der Strecken, die in zwei Losen ausgeschrieben werden, bieten. An Pünktlichkeit und Anschlusssicherung, Störfallmanagement, Sitzplatzkapazitäten, Sauberkeit und Serviceorientierung würden hohe Anforderungen gestellt, so die Pressemitteilung. Im Interesse einer hohen Pünktlichkeit wurden Mindestwendezeiten vorgegeben. Damit soll vermieden werden, dass sich die Verspätung eines angekommenen Zugs auf Gegenzüge überträgt. Die Sitzplatzkapazitäten würden entsprechend der erwarteten Nachfrage festgelegt.
Die Züge müssen im Rahmen der Ausschreibung mit einem kundenfreundlichen Echtzeit-Fahrgastinformationssystem ausgestattet werden: Monitore in den Zügen sollen über aktuelle Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie Anschlussbeziehungen informieren. Alle Soll- und Echtzeitdaten müssten an DEFAS, den bayernweiten Datenpool für Auskunftssysteme, fließen. Neufahrzeuge werden mit FahrgastWLAN ausgestattet.
Es geht auch um die Pünktlichkeit