Die Narren feiern nachts
Fasching Nach fünf Jahren Pause gibt es in Scheuring heuer wieder einen Nachtumzug. Schon jetzt rechnen die Veranstalter mit Rekorden. Als was geht der Bürgermeister?
Scheuring Fünf Jahre sind seit dem vorerst letzten Scheuringer Nachtumzug vergangen – das heißt: Dieses Jahr ist es wieder soweit. Am Samstag, 3. Februar, werden 75 Gruppen mit bunten Wagen und Kostümen durch das Dorf ziehen. „Letztes Mal waren es weniger. Wir haben schon eine Warteliste“, berichtet Diana Berghofer vom Scheuringer Faschingskomitee. Auch die Besucherzahl von 2000 aus dem Jahr 2013 werde wohl übertroffen.
Um 17 Uhr treffen sich die Faschingsfans zum Warm-up vor der Sparkasse und der Bäckerei Immel in Scheuring. Dazu spielt die Liveband „Rockover“. Genau um 18.08 Uhr setzt sich dann der Umzug auf der Hauptstraße vor dem Gasthaus Klarer in Bewegung. Unterwegs gibt es drei „Foodstations“mit Getränken und Essen. An zwei Stationen, beim Gasthaus Klarer und an der Raiffeisenbank, moderiert das Faschingskomitee die Veranstaltung. Ziel ist schließlich ein großes Partyzelt an der Lechrainhalle, in dem 1600 Leute Platz finden. DJ Si- Moritz sorgt dort für die richtige Faschingsstimmung.
Einen Wettbewerb gibt es auch: Die schönsten drei Wagen oder Fußgruppen werden nach dem Umzug im Partyzelt mit einem Pokal geehrt. Wer es ruhiger haben möchte, ist bei der Sportgaststätte „Panorama“nebenan richtig.
Das Ungewöhnlichste am Nachtumzug ist natürlich, dass er nach Sonnenuntergang stattfindet. Das stellt für die Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen, die gesehen werden wollen, eine echte Herausforderung dar. „Die Umzugsteilnehmer müssen sich ins rechte Licht setzen“, sagt Diana Berghofer vom Faschingskomitee.
Den ersten Scheuringer Nachtumzug gab es 2008, seitdem findet er alle fünf Jahre statt. „Wir wollten einfach was ganz Besonderes haben, und es kommt super an“, meint Berghofer. Da es in Scheuring keinen Faschingsverein gibt, ist bei der Organisation die Mithilfe des ganzen Dorfes gefragt. Das fünfköpfige Faschingskomitee fungiere nur als Vertreter der Dorfgemeinschaft. „Alle Vereine helfen mit“, erzählt Berghofer. Auch die Anwohner tragen ihren Teil bei, indem sie die Straßen mit Lichterketten und Luftballons schmücken. Eine Besonderheit in Scheuring ist, dass Bürgermeister Manfred Menhard auch wieder beim Umzug teilnehmen wird. Ob zu Fuß oder mit Wagen und unter welchem Motto – das ist ein gut gehütetes Geheimnis. „Das wird von allen im Dorf mit Spannung erwartet“, meint Berghofer. Vor fünf Jahren ging er als „Avatar“ganz in Blau.
Das Motto des Umzugs lautet heuer „Scheuring – völlig (un)vermon froren“. Verkleidungen zum Thema Eis und Schnee sind also erwünscht. Nur ein paar der Teilnehmer würden sich aber an diese Vorgabe halten. „Das Faschingskomitee hat dieses Jahr leider keinen eigenen Wagen“, meint Berghofer. Dazu habe die Zeit nicht gereicht. Der Wagen von 2013 zum Thema „Fluch der Scheuribik“wird am morgigen Samstag ein unerwartetes Comeback feiern. Das Faschingskomitee wurde nämlich zur „Cool Water Challenge“nominiert. Bei dem kuriosen Internetphänomen geht es darum, dass Nominierte eine Woche Zeit haben, um sich beim Grillen im eiskalten Wasser zu filmen. Dann müssen sie das ganze auf Facebook stellen. Mit der Aktion sollen Spenden gesammelt werden.
Die Scheuringer wollen aber noch eins draufsetzen und den Piratenschiffwagen um 14 Uhr am Scheuringer Badestrand im Lech versenken und anschließend wieder herausziehen. Damit ist dann wiederum der Übergang zum diesjährigen Motto geschaffen: „Unverfroren“müssen die Scheuringer bei der Aktion definitiv sein.