Landsberger Tagblatt

Ein Gedicht auf Ellighofen

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Zum Thema Heimat hat sich Marianne Spengler wieder an ein Gedicht erinnert, das sie von ihrer Tante Thekla Balser über Ellighofen kennt. Thekla Balser wurde 1921 in Ellighofen geboren und hat bis zu ihrem Tod 2009 immer dort gelebt. Ihre große Leidenscha­ft sei das Dichten in schwäbisch­er Mundart gewesen. „Sie war in ihrem Heimatort tief verwurzelt und brachte dies in ihrem Gedicht zum Ausdruck“, schreibt Marianne Spengler. Und so lautet das Gedicht:

I woaß a Plätzla auf der Welt

S fällt weitr gar it auf

Doch find i kuans, wo mr bessr gefällt

Wohi i schau und lauf.

Dös Plätzla wo iaz doa mua Es isch ui all bekannt

I nenns voll Stolz als mei Doahua S werd Ellighofa gnannt.

Gang mit auf d Halda liebr Freund Noa schaug mr naus ins Land Weil mir von do, wenn d Sonna scheint,

A schiana Aussicht hand.

Wia a Teppich breitet sich vor eis aus

Die weit und breite Flur

Doa spürst dus noa jahraus jahrein Die Hand des Schöpfers die Natur

Am Dorfrand fliaßt da Weldabach Dea plätschrat sei alts Liad Und Pappla rauschat eahm no noch Bevor er lechwärts ziacht.

Doch hoats mol wieder Föhnlag gia Kommat Berg ganz auf eis her Dia Alpakett wie wunderschi­a Kascht samt’r Zugspitz seah.

Ganz unter eis liegst Dörfla sell Doch dös woas i ganz gwiß Dös war a bsonders scheana Stell Sellmoals im Paradies.

Und ’s Kirchla, dös stoaht mitta denn

Em Stephanus isch gweiht

Und bisch du duss, noa heasch weithi

Unser heimatlich­es Gläut.

Doch machs du amol d Auga zua Werd’s Feierabend für di Noa legt ma di zur ewigen Ruah Ganz nebr ’s Kirchla hi.

Wohl ziachts so manchn naus in d’ Fremd

Hoats duss vielleicht guat troffa Doch dia Gedanka wohl oft sind Doahuam im stilla Ellighofa.

Drum bitt i unsern Herrgott heit Und bau auf eahn mei hoffa Herr, schütz doch o in schwerer Zeit Mei Heimatdörf­la Ellighofa.

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