Förderungswerk hat Probleme
Dürrlauingen Das Berufsbildungsund Jugendhilfezentrum St. Nikolaus in Dürrlauingen (Kreis Günzburg) steckt in einer schwierigen Lage, die schon zum Abbau von Arbeitsplätzen geführt hat. Pro Jahr werden anderthalb Millionen Euro Verlust eingefahren, von 360 Ausbildungsplätzen sind nur 167 belegt, die Zahl neu Aufgenommener ist 2017 auf 44 gesunken. Weil nur noch vier Jugendliche eine Ausbildung in der eigenen Wäscherei absolvieren, soll diese verpachtet werden – oder geschlossen, wenn sich niemand für den Betrieb findet.
Der Abteilungsleiter Berufliche Bildung und Integration beim Träger KJF (Katholische Jugendfürsorge), Michael Breitsameter, führt die Schwierigkeiten vor allem auf drei Faktoren zurück. Wegen des Fachkräftemangels hätten auch Jugendliche mit persönlichen Defiziten (zunächst) eine Chance auf dem regulären Ausbildungsmarkt. Die zunehmende Inklusion führe dazu, dass der Unterricht für Behinderte eher an Regel- statt an Förderschulen stattfinde. Und die Arbeitsagentur entscheide sich für günstigere Maßnahmen als für kostenintensive in Berufsbildungswerken, um im Bundesvergleich besser dazustehen. Das sei überregional deutlich zu spüren.
Die Arbeitsagentur betont, ihre Entscheidungen orientierten sich am individuellen Förderbedarf und nicht an Träger-Strukturen.