Seid närrisch, ihr Narren!
Mal ehrlich, was kann da jetzt noch kommen an diesem Faschingswochenende? Die Glanzlichter sind schon abgebrannt: Die „Altneihauser Feierwehrkapell’n“hatte ihren Auftritt in Veitshöchheim – in gewisser Hinsicht nur schwer zu toppen. Pünktlich zum Unsinnigen Donnerstag wurde eine neue Großkoalitionsvereinbarung präsentiert – als hätte man monatelang just auf diesen Termin hingearbeitet. Und der Bayerische Landtag hat erschöpfend über eine mögliche Lockerung des Handyverbots an Bayerns Schulen debattiert – Ergebnis: Gut, dass wir drüber geredet haben.
Den Narren, die sich allerorten für die Faschingsumzüge rüsten, bleibt da nur wenig Spielraum. Einerseits müssen sie zur Kenntnis nehmen, dass auch professionellen Großkomikern (GroKos) wie den „Altneihausern“der Marsch geblasen wird, wenn sie sich im Ton vergreifen. Andererseits trägt das, was die Großkoalitionäre (Grokos) in Berlin oder die großen Kultuspolitiker in München (GroKus) dem Publikum geboten haben, auch schon ziemlich närrische Züge. Wer da noch etwas draufsetzen will, muss schon mit größter Kreativität zu Werke gehen. Deshalb: Seid närrisch, ihr Narren!
Denn aus den Fugen geraten, wie manche meinen, ist die Welt trotzdem noch nicht. Sie dreht sich munter weiter und liefert neuen Stoff für den Fasching. Bestes Beispiel dafür ist die Rotation an der Spitze von Regierung und Regierungspartei in Bayern. Da fügt sich jetzt, auch wenn das Ereignis in seiner ganzen Tragweite vielleicht noch nicht von allen erfasst wird, nach monatelangem Hickhack und Streit alles wundersam ineinander: Der Heimatminister wird Ministerpräsident und der Ministerpräsident wird Heimatminister.