Allgäuerin schwebt auf Wolke sieben
Freestyle Buckelpisten-Spezialistin Katharina Förster war nicht nur dabei, sie bewies mit Rang 13 auch, dass sie zu den Besten der Welt gehört. Stellt sie nun die Ski endgültig in die Ecke?
Pyeongchang Die Olympischen Spiele sind erst wenige Tage alt und Katharina Förster kann und muss sich schon wieder mit der Heimreise beschäftigen. Enttäuscht ist die 29-jährige Westallgäuerin deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Förster schwebt auf Sportlerwolke sieben. Sie hat sich nicht nur den lange gehegten Traum von einer Olympia-Teilnahme erfüllt, sondern gestern Abend Ortszeit im Phoenix Snow Park von Pyeongchang bewiesen, dass sie mit Rang 13 zu den Besten der Welt gehört. Im ersten Finallauf scheiterte sie nur um 0,9 Punkte an der Qualifikation zum zweiten Finallauf. „Ich bin total happy, das war mehr, als ich mir vorher erhofft hatte“, strahlte Förster, die tags zuvor bei einer Pressekonferenz im Deutschen Haus für einige Minuten das Rampenlicht der Öffentlichkeit genoss und herzerfrischend ihre Geschichte mit ihren sieben Brüdern und zwei Halbbrüdern erzählte („Da hab ich gelernt, mich durchzuboxen. Auch wenn ich die Drittälteste bin“). Für Staunen sorgte, als sie davon berichtete, dass sie nach Streichung der Fördergelder durch den Skiverband seit 2014 insgesamt 100 000 Euro zusammenkratzen musste, um dorthin zu kommen, wo sie schon als Kind hinwollte – zu Olympia. Da die gelernte Kinderpflegerin das als Bundeswehr-Soldatin nicht stemmen konnte, begann sie, das Geld mittels Crowdfunding im Internet und Sponsorensuche zu besorgen. Auch bei der Bank schloss sie Kredite ab. Mittlerweile ist die achtjährige Bundeswehrzeit zu Ende und Förster muss die Ski voraussichtlich in die Ecke stellen und sich einen neuen Job suchen. Am liebsten würde sie Trainerin beim DSV werden. Dann könnte sie vielleicht irgendwann noch einmal zu Olympia – und dann wesentlich günstiger.