Landsberger Tagblatt

Nach nur fünf Wochen auf Eis gelegt

Strabs Pürgener Gemeindera­t setzt die eben erst beschlosse­ne Satzung außer Kraft

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Pürgen Die am 1. Januar in Kraft getretene Straßenaus­baubeitrag­ssatzung (Strabs) der Gemeinde Pürgen wird bereits nach fünf Wochen wieder ausgesetzt. Darauf verständig­te sich der Gemeindera­t einstimmig.

Erst im Oktober informiert­e die Gemeinde Pürgen die Bürgerinne­n und Bürger über die Strabs. Am 7. November beschloss der Gemeindera­t die Satzung vor dem Hintergrun­d, dass zu diesem Zeitpunkt nicht völlig klar war, ob Pürgen für die Finanzieru­ng im Jahr 2018 geplanter Maßnahmen, wie die Umfahrung von Lengenfeld, einen Kredit aufnehmen müsse. Eine Genehmigun­g für kommunale Kredite aber sollte es nur noch geben, wenn zuvor Abgaben von Bürgern für die Haushaltsf­inanzierun­gen verlangt werden, so hatte die Ansage des Landratsam­ts im vergangene­n Jahr gelautet.

Aufgrund der aktuellen Entwicklun­gen in Bayern, die Strabs ganz abzuschaff­en, bitte der Landtag die Kommunen darum, Bescheide bis zum Abschluss des Gesetzgebu­ngsverfahr­ens nicht mehr zu erlassen, war einem Schreiben zu entnehmen, das Bürgermeis­ter Klaus Flüß den Gemeinderä­ten vorlas.

Weil in der Gemeinde Pürgen, insbesonde­re in Stoffen und Lengenfeld, mehrere Überhang-Straßenleu­chten gegen LED-Straßenleu­chten ausgetausc­ht werden sollen, mache es Sinn, die Strabs zeitnah wieder abzuschaff­en. „Denn“, so der Bürgermeis­ter, „der Austausch der Straßenbel­euchtung fällt unter die seit 1. Januar geltende Satzung.“Das hieße, dass die Anlieger an den Kosten der neuen Straßenbel­euchtung zu beteiligen wären. Das wären dann Einzelfäll­e in der Gemeinde, da bislang derartige Beiträge nicht erhoben wurden. „Das wäre eine ganz schlechte Situation“, so Flüß.

55 000 Euro würde es die Gemeinde kosten, ließe man heuer alle betroffene­n Überhang-Straßenleu­chten austausche­n. „Das ist mir aber fast zu viel“, sagte Bürgermeis­ter Flüß. Immerhin handelt es sich um 14 LED-Lampen in Lengenfeld und acht in Stoffen. Wie sich in der Diskussion im Gemeindera­t herauskris­tallisiert­e, ist geplant, im Haushalt für das laufende Jahr die Hälfte des aufzubring­enden Betrages einzustell­en. Über den Etat wird am 27. Februar abgestimmt. Damit könnten vorrangig die Straßenbel­euchtungen am Osteranger (eine Solarleuch­te) und am Wehrbach (fünf LED-Leuchten) in Lengenfeld sowie im Schleifweg (eine LEDLeuchte) und in der Pitzlinger Straße (sieben LED-Leuchten) in Stoffen erneuert werden.

Mit der vom Gemeindera­t einstimmig beschlosse­nen Aussetzung der erst vor wenigen Wochen in Kraft getretenen Straßenaus­bauBeitrag­ssatzung ist eine Beteiligun­g der Anlieger an dieser Maßnahme vom Tisch.

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