Heuer geht’s ums Baumfällen und Parken
Handwagerl Umzug In der Fischerei in Dießen treffen sich die Narren am Faschingsdienstag zu einer kleinen Parade. Sie zeigen auf ihren Vehikeln, was in der Marktgemeinde übers Jahr die Aufreger waren
Dießen Das gesellschaftliche und politische Leben in Dießen gibt genügend her, um alljährlich am Faschingsdienstag Themenwagen in der Fischerei auffahren zu lassen. Eine Steilvorlage für jeden Faschingswagen-Bauer – und sei es nur in der Handwagerl-Version – sind natürlich die Auseinandersetzungen um Parkplätze, Blumenbeete und eine derzeit zumindest am Wochenende geplante Fußgängerzone in der Mühlstraße. Da begräbt ein Sensenmann, der mit einem Schlitten auf Rädern unterwegs ist, die Mühlstraße, und auf dem Wagen von Andreas Hoffmann „stirbt“die Geschäftswelt: „Muss der Kunde zum Auto weit laufen, verliert er die Lust vor Ort was zu kaufen“, lautet seine Prognose. Und den Diez macht er zum „Manneken Pis“, der mit seinem Strahl gleich die Blumenbeete am Platz gießen kann. Ein Trommler von der Musi „Krach& Fürchterlich“fragt sich, ob nach der Fußgängerzone ein Dieselfahrverbot für die Herrenstraße oder eine E-Prämie für Dießens Rollatoren kommt – zu lesen auf einer umgehängten Tafel.
Eine Gewerbeschau der ganz besonderen Art bieten die AmmerseeActors: Sie zeigen, „wo Dießen am schönsten ist – von Kunst bis Krempel – von Oldtimer bis Konzeptstudie“. Und sie haben sich die ganz besonders „schönen“Plätzchen ausgesucht. Die Maibaumfreunde Lachen haben eine neue Firma gegründet: Anspielend auf die Fällung der Kastanien vor dem Wirtshaus in Dettenschwang sind sie als Fällunternehmen unterwegs, zu erreichen unter www.wir entsorgen Biergärten.de. Die angesägten Bäume haben sie schon dabei.
Doch nicht nur Kritik ist angesagt, sondern auch positiver Gestaltungswille: Auf einem Wagen machen die Fischereier die Mühlstraße „vom Diez bis zum Maibaum“zur Erlebniswelt. Auf einem Plakat werden Biercamp, Lido, Schachbrett oder auch Kletterwand vorgeschlagen, um die Fläche zu beleben. Und die Nachbarschaftshilfe wirbt mit „Nach-t-bar schafft(s) Hilfe“.