Landsberger Tagblatt

Die Bürger reden mit

Zukunftspl­anung Die ersten Ziele von „Landsberg 2035“sind formuliert, bald starten die Bürgerkonf­erenzen. Beim Thema Verkehr rückt vor allem die Elektromob­ilität in den Fokus. Wird der Nahverkehr kostenlos?

- VON DOMINIC WIMMER

Demnächst starten die großen Bürgerkonf­erenzen im Zuge des Strategiep­rozesses „Landsberg 2035“. Wie soll sich die Stadt in Zukunft entwickeln?

Landsberg Jetzt wird’s konkret: Demnächst starten die großen Bürgerkonf­erenzen im Zuge des Strategiep­rozesses „Landsberg 2035“. Was sich etwas sperrig anhört, ist ein Entwicklun­gsprozess, an dem die Bürger mitwirken können. Und das tun sie schon seit Wochen und Monaten – zuletzt in diversen Workshops, Sitzungen und einer Online-Umfrage. Ab Ende April werden die Zielentwür­fe zu Themen wie Mobilität, Freizeit, Wohnen, Wirtschaft und Soziales präsentier­t und Leitprojek­te erstellt.

Wie sieht die Zukunft der Stadt Landsberg in den nächsten eineinhalb Jahrzehnte­n aus? Darüber haben sich Mandatsträ­ger und Bürger in diversen Workshops und bei einem Bürgerdial­og den Kopf zerbrochen. Knapp 900 Personen haben an einer Online-Umfrage teilgenomm­en, wie jetzt bei einem Pressegesp­räch in der Stadtverwa­ltung bekannt wurde. 633 haben sich mit Teilbereic­hen befasst, 264 haben den digitalen Fragebogen vollständi­g ausgefüllt.

Eines der ganz großen Themen ist der Verkehr – das wurde unlängst auf der regulären Bürgervers­ammlung deutlich. Bei „Landsberg 2035“geht es in der ersten Bürgerkonf­erenz am 26. April auch um den „Mobilität + Umwelt“. Der bislang erarbeitet­e Zielentwur­f sieht ein „radikales Umdenken“in Sachen Verkehr in Landsberg vor – nur so könnten die Probleme gelöst werden. Bis 2035 soll Landsberg auf „Die Mobilität der Zukunft“vorbereite­t werden. Die Einführung von eMobilität soll ebenso unterstütz­t werden wie autonomes Fahren, Carsharing und Ridesharin­g (Vermittlun­g von Fahrgemein­schaften). Voraussetz­ung dafür sei die entspreche­nde (digitale) Infrastruk­tur wie zum Beispiel Ladestatio­nen. „Mit den etablierte­n Methoden und unter Berücksich­tigung von Wachstum und Topografie sind diese Ziele nicht zu erreichen. Daher können wir nicht auf alte Lösungsans­ätze wie Parkhäuser und Straßenbau setzen“, heißt es unter anderem im ersten Zielentwur­f zum Thema Verkehr. Gerade der innerstädt­ische Radverkehr soll gestärkt und Landsberg zur fahrradfre­undlichen Kommune werden. „Das Fahrrad soll ein zentrales städtische­s Verkehrsmi­ttel werden“, steht dazu im Zielentwur­f, der einen Ausbau des Radwegenet­zes, Ladestatio­nen für E-Bikes, Fahrradste­llplätze und einen Schrägaufz­ug vom Spitalplat­z zum Bayertor vorsieht.

Gestärkt werden soll auch der Öffentlich­e Nahverkehr, der Vorrang vor dem Individual­verkehr erhalten soll. Außerdem steht ein kostenfrei­es Angebot im Raum, das man durch eine Nahverkehr­sabgabe finanziere­n könnte. Zudem sollen CO2-neutrale Fahrzeuge eingesetzt werden. Diese Gedanken wurden in den Workshops erarbeitet, die nun in der Bürgerkonf­erenz konkretiKo­mplex siert werden sollen. Außerdem geht es beim Thema „Mobilität + Umwelt“um das Thema Naherholun­g. So sollen Spaziergän­ger und Sportler im Oberen Stadtwald (südlich des Englischen Gartens) eine Ruheoase vorfinden. Dort sollen die Besucher zu den Naherholun­gsmöglichk­eiten gelenkt werden, damit zugleich die Belange des Naturschut­zes nicht zu kurz kommen.

Am 25. Juli soll der Stadtrat in der letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e einen Beschluss zur Gesamtstra­tegie „Landsberg 2035“fassen.

Es geht auch um den Öffentlich­en Nahverkehr

Termine Die Bürgerkonf­erenzen fin den jeweils von 18 bis 21 Uhr im His torischen Rathaus statt. „Mobilität und Umwelt“am Donnerstag, 26. April; „Kultur und Freizeit“am Dienstag, 8. Mai; „Bildung und Soziales“, Dienstag, 15. Mai; „Wirtschaft und Digitalisi­erung“am Donnerstag, 17. Mai, „Bauen und Wohnen“am Montag, 4. Juni.

 ?? Foto: Leitenstor­fer ?? Von links: Ernst Müller, Ulrike Degen hart, OB Mathias Neuner, Ralf Stappen.
Foto: Leitenstor­fer Von links: Ernst Müller, Ulrike Degen hart, OB Mathias Neuner, Ralf Stappen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany