Wieder Wasser im Kindergarten
Im Keller des Neubaus in Finning sind rund 200 Liter Wasser ausgetreten. Mit Hochdruck wird die Ursache gesucht. Eigentlich sollten die Kinder vergangene Woche umziehen
Finning Von Anfang an gab es Ärger mit dem Neubau des Kindergartens Sonnenschein in Finning. Zunächst mit einem Handwerksbetrieb, dann kam das Wasser durch das Dach
berichtete). Eigentlich sollten schon seit Anfang des Jahres Kinder in den Räumen spielen und umhertollen, dann wurde der Umzug aus der Sonnenstraße zum Haus beim Gemeindezentrum auf Mitte April verschoben. Jetzt wird es noch einmal sechs bis acht Wochen länger dauern. Und wieder ist es ein Wasserschaden, der die Baustelle zurückwirft.
Die Kartons sind längst alle gepackt, 200 sind es an der Zahl. Die Kinder und die Erzieherinnen freuten sich schon auf die neuen, helleren Räume ihres neuen Kindergartens. Am vergangenen Freitag sollte umgezogen, gestern die offizielle Inbetriebnahme gefeiert werden. Das ging nun nicht.
Doch die Trauer um den verpassten Umzug scheint sich in Grenzen zu halten. Zumindest herrschte offenbar beste, weil lautstarke Stimmung unter den Kindern, als wir bei der stellvertretenden Kindergartenleiterin
Die Kinder sind da ganz flexibel
Katharina Kemény nachfragten. „Die Kinder haben sich schnell mit der neuen Situation arrangiert“, erklärt sie, die Enttäuschung lag eher aufseiten der Erzieherinnen – und das nicht nur wegen der Tatsache, einen Teil der gepackten Umzugskartons wieder auspacken zu müssen.
Schon lange Zeit vorher habe man in den Gruppen – der Kindergarten betreut zehn Krippenkinder, zwei Kindergartengruppen mit jeweils 23 Kindern und eine Vorschulgruppe (21 Kinder) – die Kleinen durch das Thema „Baustelle“auf den Umzug vorbereitet. Jetzt werde ein Notbetrieb aufrechterhalten, was bedeutet, dass die Zeit bis zum endgültigen Umzug vor allem mit Projektarbeiten überbrückt werde. Natürlich ist die Möblierung noch vorhanden, jedoch mussten Spielsachen wieder ausgepackt, Schlafräume bestückt werden. Katharina Kemény: „Wir sind dennoch alle optimistisch, dass das die letzte Verzögerung war.“
Dafür will Bürgermeister Siegfried Weißenbach sorgen. Auch gestern war er auf der Baustelle, zusammen mit den Handwerkern, die aufgrund ihres Gewerkes irgendetwas mit Wasser oder Wasserleitungen zu tun haben. Denn es waren rund 200 Liter klaren Wassers, die plötzlich im Keller standen. Woher das Wasser kam? Bis zum heutigen Tag weiß es Weißenbach nicht: „Wir sind noch unter Hochdruck auf der Suche nach der Ursache.“Irgendwo muss es eine Undichtigkeit gegeben haben. Ob das ein Materialbruch ist, ein Riss in einer Leitung, ein unsauber sitzender Anschluss – noch ist die Ursache für den Wasseraustritt nicht gefunden. Weißenbach: „Wir haben alle betroffenen Gewerke herzitiert und suchen nun gemeinsam.“
Schließlich müsse jedem daran gelegen sei, den Grund für das Problem herauszufinden. Löcher wurden in den Boden gebohrt („Der sieht aus wie ein Schweizer Käse“), um das Wasser herauszubekommen. Die Nässe sitzt nämlich zwischen Estrich und Teerpappe. Jetzt laufen die Trocknungsmaßnahmen.
Doch damit nicht genug: „Wir haben bereits eine Kamerabefahrung der Rohre durchgeführt“, erklärt der Bürgermeister. Ein paar Scherben und Splitter seien ausgemacht worden, an einer Stelle ging es nicht mehr weiter. Auch das müsse geklärt werden, um die Befahrung zu Ende zu führen. Akribisch werde alles protokolliert, allein die Trocknungsfirma koste 6000 Euro. Am Ende des Tages werde dann wohl auch ein Gutachter benötigt, um die Kosten und vor allem deren Übernahme zu klären – wenn es nicht anders zu regeln ist, auch vor Gericht. Siegfried Weißenbach: „Ohne eine genaue Zahl jetzt schon festlegen zu können, rechne ich aufgrund des Schadens mit Kosten zwischen 15000 und 20000 Euro.“
Sechs bis acht Wochen, schätzt der Bürgermeister, werde sich der Umzugstermin vermutlich noch einmal hinausschieben. Und nicht nur der. Eigentlich sollte im Juni die offizielle Eröffnungsfeier stattfinden. Auch dieser Termin ist in der Diskussion. Umzug – trotz Hilfsangebot vieler Eltern –, Eingewöhnungsphase und Feierlichkeiten kurz hintereinander, das wäre trotz hoher Motivation für das Personal ein wenig zu viel. Kemény: „Wir sprechen gerade darüber, ob wir nicht damit in den September gehen sollten.“