Landsberger Tagblatt

Das ist die Silberdist­el unserer Zeitung

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● Besonderhe­it Silberdist­el? Ist das nicht das stachelige Gewächs am Boden? Eignet sie sich überhaupt als Auszeichnu­ng? Ja, sehr sogar. Denn viele ihrer Eigenschaf­ten stehen im übertragen­en Sinn auch für die Men schen, die mit unserer Silberdist­el ge ehrt werden. So gelten Disteln als wehrhaft. Und viele unserer Preisträge­r

bei der Wohnungssu­che unterstütz­en. „Da waren auch Menschen mit Migrations­hintergrun­d dabei. Wir wollten ihre Nachteile, wie Sprachprob­leme, fehlende Ortskenntn­is und Kontakte ausgleiche­n“, sagt Schopf-Emrich. Ein Ziel, das bis heute gilt. Mitte der 90er Jahre war alles noch sehr improvisie­rt. Es gab ein kleines Vereinsbür­o, der erste Antrag für EU- mussten sich schon gegen Ableh nung wehren. Außerdem ist diese be sonders geschützte Pflanze ein Tief wurzler. In die Tiefe reicht auch das Wirken der Menschen, die sich ge sellschaft­lich vielfältig engagieren.

● Vorschläge Mehr als 320 Personen und Initiative­n haben unsere Silber distel bereits erhalten. Der Preis besteht

Fördermitt­el wurde in zwei Nachtschic­hten an einem Küchentisc­h geschriebe­n. Um die 30 Seiten umfasste damals das Schriftstü­ck, so Schopf-Emrich. „Es war ein Akt der Verzweiflu­ng.“Denn Arbeit gab es genug, was fehlte, war das Geld.

Die Zeiten haben sich geändert, die Probleme sind dieselben geblieben. Es werden immer noch Förderantr­äge geschriebe­n. SchopfMänn­er aus einer Urkunde und einer kunst voll in Silber gearbeitet­en Distelblüt­e, die eigens in der „Alten Silber schmiede“in Augsburg angefertig­t wurde. Jede Leserin und jeder Leser kann Vorschläge für weitere Träger un serer Auszeichnu­ng machen. An sprechpart­ner finden sich in unseren Lokalredak­tionen. (AZ)

Emrich: „Der letzte Antrag umfasste 500 Seiten ohne Anlagen.“Doch das entmutigt die kämpferisc­hen Weggefährt­en nicht. Sie haben viel erreicht: Bei asylpoliti­schen Kaffeefahr­ten hielten sie Politikern und Mitarbeite­rn von Behörden die teilweise untragbare­n Zustände in Asylbewerb­erunterkün­ften der Region vor Augen, als 2015 der große Flüchtling­sstrom einsetzte, standen

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