Ein Spaziergang durchs Dorf
Bürgerversammlung Bürgermeister Quirin Krötz stellt die Vorplanungen für das Ärztehaus und die Umgestaltung des Friedhofs in Rott vor. Ein Bürger fordert mehr Transparenz
Rott Eine Bürgerversammlung in Rott ist wie ein Spaziergang durchs Dorf und ein Eintauchen ins Gemeindeleben. Bürgermeister Quirin Krötz nutzt die Gelegenheit gerne, um im Detail über Vergangenes und Geplantes zu informieren, weshalb die Zuhörer schon eine gewisse Portion Sitzfleisch mitbringen müssen. Während bei Gemeinderatssitzungen das Interesse der Bürger recht gering ist, waren auf der Bürgerversammlung 87 Personen anwesend.
Der Spaziergang des Bürgermeisters ging über Schule, Kindergarten, Feuerwehr, Kirche und Friedhof, Kalvarienberg, Straßen und Feldwege, Natur- und Hochwasserschutz hin, zu Wasser und Abwasser und den gemeindlichen Liegenschaften wie dem Seehäusl, weiter zum Engelsrieder See, dem Edeka, zum geplanten Ärzte- und Apothekenhaus und zum Dorfmuseum.
● Dorfmuseum Das Team vom Dorfmuseum plant als Nächstes die Ausstellung „Die Gemeinde im Wandel“und wieder wird insbesondere das Ehepaar Isolde und Konrad Erhard federführend tätig sein. Für ihr langjähriges Engagement erhielten die beiden vom Bürgermeister ein persönliches Geschenk, nämlich drei Tage Urlaub in Südtirol. Konrad Erhard war im Pfarrgemeinderat sowie im Gemeinderat tätig, pflegt den Kreuzweg am Kalvarienberg und hat vor 20 Jahren die Dorfweihnacht ins Leben gerufen.
● Ehrenamt Dass Ehrenamt und die Vereine wichtig im Dorf sind, daran erinnerte Quirin Krötz mehrfach: „Wenn wir die Arbeit, die die Vereine leisten, bezahlen müssten, dann hätte die Gemeinde keinen Überschuss.“Lobend erwähnte er die Jugendarbeit. Auch heuer werde es das Spielmobil und die Ferienfreizeiten am Engelsrieder See geben.
● Ärztehaus Erstmals stellte Krötz die Vorplanung des Ärztehauses in der Dießener Straße 3 bis 5 vor. Der gesamte Umgriff sieht einen Anbau an die Apotheke Richtung Westen vor, um deren Räume zu erweitern, im Osten dann Platz für die Schützen und den örtlichen Arzt. Auch ein Sitzungssaal könnte realisiert werden. Im Mittelbau soll ein Aufzug für Barrierefreiheit sorgen. Bezüglich der Ärztehausplanung bemängelte ein Bürger fehlende Transparenz. Seit der Beschlussfassung im November sei alles nichtöf-
Viel Lob fürs Ehrenamt
fentlich gelaufen. Krötz sagte, dass er erst vor Kurzem die Skizzen bekommen habe, die nun zuerst dem Gemeinderat als Diskussionsgrundlage dienten.
● Bienen Ein weiterer Bürger überreichte Krötz Vorschläge zur insektenfreundlicheren Gestaltung von Rott. Der Imker erwähnte lobend die Veranstaltung im Landratsamt zum Jahr der Biene.
● Friedhof Ausführlich informierte Krötz über die geplante Aussegnungshalle neben der Kirche. Auf der Skizze zeigte sich diese halbrund mit Platz für rund 50 Personen. Sie greife damit die Form des Altares in der Kirche auf. Auch sollen ein weiteres Urnenfeld und eine Urnenwand entstehen. Zudem soll der direkt daneben liegende Parkplatz erweitert werden.
● Baumaßnahmen Im Neubaugebiet im Monika-Karsch-Ring geht es voran. Von den 24 Gemeindebauplätzen wurden bereits 16 verkauft. Krötz stellte weitere Baumaßnahmen vor, so den Radweg zwischen Rott und Pessenhausen, einen Gehweg in Pessenhausen sowie die Sanierung von Damm und Ufermauer am Engelsrieder See.
● Zahlen/Haushalt Natürlich durften neben Fakten auch die Zahlen aus dem Jahr 2017 nicht fehlen. Insgesamt waren in Rott 1643 Bürger gemeldet. Die Geburten (15) überstiegen die Sterbefälle (13), sagte der Bürgermeister.
Die Gemeinde habe aus Hausund Grundvermögen 241000 Euro eingenommen. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 10,6 Millionen Euro, der Schuldenstand der Gemeinde beträgt knapp 2,2 Millionen. An Einnahmen aus den Grundsteuern wurden 128000 Euro verbucht, an Einkommensteuer 859000 Euro, an Gewerbesteuer 322000, was einem ein Rückgang von 15 Prozent entspreche.