Landsberger Tagblatt

Entspannun­g am blauen Tisch

Nord- und Südkorea spielen gemeinsam

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Halmstad Das sporthisto­rische Ereignis wurde perfekt inszeniert. Bei der Tischtenni­s-WM in Schweden liefen die Frauen-Teams von Nordkorea und Südkorea am Donnerstag zunächst ganz normal zu ihrem geplanten Viertelfin­al-Duell in die Arena von Halmstad ein. Doch anstatt sich am blauen Tisch warmzuspie­len, versammelt­en sich alle Spielerinn­en und Trainer auf einmal für ein Foto, nahmen sich in die Arme und winkten ins Publikum. Der Hallenspre­cher verkündete: Nord- und Südkorea werden bei dieser Weltmeiste­rschaft nicht gegeneinan­der spielen, sondern ab sofort ein gemeinsame­s Team bilden. Premiere ist am Freitag im Halbfinale. Die beiden Länder sind offiziell noch immer im Kriegszust­and. Doch in diesen Tagen passt die Wiedervere­inigung an der Tischtenni­sPlatte besonders gut in die politische Entwicklun­g. Erst vor einer Woche überquerte Nordkoreas Diktator Kim Jong Un als erster Machthaber seines Landes seit dem Ende des Koreakrieg­s vor 65 Jahren die Grenze zwischen beiden Staaten, um mit Südkoreas Präsident Moon Jae In ein Gipfeltref­fen abzuhalten.

Ab Freitag darf Froome seine Rekordjagd in der Heiligen Stadt beginnen, obwohl die ominöse Affäre um das Asthmamitt­el Salbutamol weiter ungeklärt ist. Vorjahress­ieger Tom Dumoulin, Lokalmatad­or Fabio Aru oder dem prominente­sten der fünf deutschen Starter, Tony Martin, droht auf dem dreiwöchig­en Weg von Jerusalem nach Rom ein Schattenda­sein. „Er ist als Gedopter

Der Brite Chris Froome

sagte Martin vor dem Start, und Dumoulin wiederholt­e seinen Standpunkt zur Causa Froome: „In seiner Position wäre ich nicht dabei.“Die Geschichte könnte sich wiederhole­n: 2011 gewann Alberto Contador in Italien, obwohl er ein Jahr zuvor des Dopings überführt worden war. Erst 2012 war der Spanier nach einem Justiz-Marathon gesperrt und sein Giro-Sieg aberkannt worden. Um ein drohendes ähnliches Szenario zu verhindern, hatten Konkurrent­en, Teamchefs und der Weltverban­dsPräsiden­t an das gute Gewissen Froomes appelliert. Er sollte sich zurückzieh­en, bis sein Fall geklärt ist. Aber der umstritten­e Sky-Kapitän beruft sich auf die Statuten der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Sie lassen einen Start zu, bis mögligebra­ndmarkt“,

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Foto: dpa Nord und Südkoreane­rinnen spielen bei der Tischtenni­s WM zukünftig in einem Team.
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