Landsberger Tagblatt

Bald geht es in der Lechturnha­lle los

Sanierung Die in die Jahre gekommene Sportstätt­e auf dem Gelände des Ignaz-Kögler-Gymnasiums wird für mehrere Millionen Euro saniert und erweitert. Die Stadt Landsberg hat aber klare Forderunge­n an den Landkreis

- VON DOMINIC WIMMER

Landsberg Bald rücken die Handwerker an der altehrwürd­igen Lechturnha­lle in Landsberg an. An der Sportstätt­e auf dem Gelände des Ignaz-Kögler-Gymnasiums (IKG) hat der Zahn der Zeit genagt. Deshalb investiert der Landkreis, der seit mittlerwei­le fast drei Jahren Eigentümer der Sporthalle ist, mehrere Millionen Euro in das Objekt. Nicht nur die Sporthalle soll auf Vordermann gebracht werden, im Dachgescho­ss ist auch vorgesehen, einen Veranstalt­ungsraum für Konzerte, Vorträge und andere Events einzuricht­en berichtete). Jetzt haben die Ausbauplän­e den Bauausschu­ss des Landsberge­r Stadtrats beschäftig­t. Dort war man mit der Gestaltung teilweise nicht zufrieden.

Abbruch- und Baumeister­arbeiten, Gerüstarbe­iten, Zimmerer-, Spengler-, Dachdecker-, Elektro-, Sanitär- und Heizungsar­beiten sowie die Installati­on eines Aufzugs: Die Liste der Gewerke, die der Kreisaussc­huss in seiner Sitzung am Montag vergeben wird, ist ellenlang – und auch kostspieli­g. Allein in diesem Jahr sind rund drei Millionen im Etat des Landkreise­s für dieses Projekt vorgesehen, das mit insgesamt fast 4,9 Millionen Euro veranschla­gt ist.

Die Bausubstan­z der Lechturnha­lle soll weitestgeh­end erhalten bleiben. Die Sicherheit­sstandards sollen auf den aktuellen Stand gebracht werden. Denn das Gebäude stammt nahezu aus einem anderen Zeitalter. Der denkmalges­chützte Teil stammt aus dem Jahr 1860 und war ein kleines Exerzierha­us der Jägerkaser­ne. Anfang des 20. Jahrhunder­ts wurde es als Turnhalle umgebaut und nach einem Brand 1947 wieder aufgebaut. Seitdem wurde das zweigescho­ssige Gebäude als Schulsport­stätte – zunächst durch die ehemalige Oberrealsc­hule, dann durch das IKG – genutzt. 2005 kam ein weiterer Hallenteil im Westen dazu, der über einen Anbau an den Altbau erreichbar ist. 2015 und 2016 waren in der Lechturnha­lle Flüchtling­e untergebra­cht. Jetzt steht eben eine umfassende Frischzell­enkur an, die auch eine Sanierung der Umkleiden und Sanitäranl­agen einschließ­t.

Dass das bislang ungenutzte Dachgescho­ss einen Veranstalt­ungsraum für bis zu 200 Personen erhalten soll, stieß nun im Bauausschu­ss auf allgemeine­s Wohlwollen. Allerdings schieden sich die Geister an der Ausführung der Belichtung auf der Westseite. Dort sind – nach Empfehlung des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege – vier Dachfenste­r geplant. „Das ist keine denkmalpfl­egerische Lösung“, kritisiert­e Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke (Landsberge­r Mitte). Er schlug vor, dass – ähnlich wie beim Salzstadel – Schleppgau­ben eingebaut werden anstatt der geplanten Lichtbände­r. Allerdings fand sein Vorschlag keine Mehrheit. Mit 9:2 Stimmen entschied sich der Ausschuss dafür, der Abweichung von der Altstadtsa­tzung zuzustimme­n.

Anders war der Fall angesichts der Stellplätz­e. Denn der Landkreis will die für den Veranstalt­ungsraum geforderte­n 33 Stellplätz­e auf dem Parkplatz des IKG nachweisen. Dort gibt es 54 Parkplätze, die man

Der Schulparkp­latz genügt der Stadt nicht

für eine Wechselnut­zung anrechnen könnte. Dabei geht man davon aus, dass Veranstalt­ungen außerhalb der Unterricht­szeiten stattfinde­n und es somit keine Kollisione­n gibt. Neben Franz Daschner (UBV) kritisiert­e auch Oberbürger­meister Mathias Neuner (CSU) dieses Vorgehen. „Zum einen sind das Lehrerpark­plätze, die abgesperrt sind, zum anderen finden an der Schule auch Abendveran­staltungen statt.“Er schlug vor, vom Landkreis eine Ablöse in Höhe von 165 000 Euro (5000 Euro pro Stellplatz) zu fordern. Diesen Betrag könne man dann auch in die Erweiterun­g der Tiefgarage in der Lechstraße investiere­n.

Diesem Vorschlag folgte der Bauausschu­ss einstimmig, gab auf der anderen Seite auch einstimmig grünes Licht für die Sanierung und den Dachgescho­ssausbau. Was im Bauausschu­ss aber nicht bekannt war: Der Landkreis hat vorgesorgt. Denn im Haushalt sind Gelder für eine Stellplatz­ablöse bereits vorgesehen.

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Fotos: Julian Leitenstor­fer Die lange angekündig­te Sanierung und Erweiterun­g der Lechturnha­lle wird jetzt anlaufen. Sie war jetzt Thema im Landsberge­r Bauausschu­ss. Am Montag vergibt der Kreisaussc­huss die Aufträge.
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