Bald geht es in der Lechturnhalle los
Sanierung Die in die Jahre gekommene Sportstätte auf dem Gelände des Ignaz-Kögler-Gymnasiums wird für mehrere Millionen Euro saniert und erweitert. Die Stadt Landsberg hat aber klare Forderungen an den Landkreis
Landsberg Bald rücken die Handwerker an der altehrwürdigen Lechturnhalle in Landsberg an. An der Sportstätte auf dem Gelände des Ignaz-Kögler-Gymnasiums (IKG) hat der Zahn der Zeit genagt. Deshalb investiert der Landkreis, der seit mittlerweile fast drei Jahren Eigentümer der Sporthalle ist, mehrere Millionen Euro in das Objekt. Nicht nur die Sporthalle soll auf Vordermann gebracht werden, im Dachgeschoss ist auch vorgesehen, einen Veranstaltungsraum für Konzerte, Vorträge und andere Events einzurichten berichtete). Jetzt haben die Ausbaupläne den Bauausschuss des Landsberger Stadtrats beschäftigt. Dort war man mit der Gestaltung teilweise nicht zufrieden.
Abbruch- und Baumeisterarbeiten, Gerüstarbeiten, Zimmerer-, Spengler-, Dachdecker-, Elektro-, Sanitär- und Heizungsarbeiten sowie die Installation eines Aufzugs: Die Liste der Gewerke, die der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag vergeben wird, ist ellenlang – und auch kostspielig. Allein in diesem Jahr sind rund drei Millionen im Etat des Landkreises für dieses Projekt vorgesehen, das mit insgesamt fast 4,9 Millionen Euro veranschlagt ist.
Die Bausubstanz der Lechturnhalle soll weitestgehend erhalten bleiben. Die Sicherheitsstandards sollen auf den aktuellen Stand gebracht werden. Denn das Gebäude stammt nahezu aus einem anderen Zeitalter. Der denkmalgeschützte Teil stammt aus dem Jahr 1860 und war ein kleines Exerzierhaus der Jägerkaserne. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es als Turnhalle umgebaut und nach einem Brand 1947 wieder aufgebaut. Seitdem wurde das zweigeschossige Gebäude als Schulsportstätte – zunächst durch die ehemalige Oberrealschule, dann durch das IKG – genutzt. 2005 kam ein weiterer Hallenteil im Westen dazu, der über einen Anbau an den Altbau erreichbar ist. 2015 und 2016 waren in der Lechturnhalle Flüchtlinge untergebracht. Jetzt steht eben eine umfassende Frischzellenkur an, die auch eine Sanierung der Umkleiden und Sanitäranlagen einschließt.
Dass das bislang ungenutzte Dachgeschoss einen Veranstaltungsraum für bis zu 200 Personen erhalten soll, stieß nun im Bauausschuss auf allgemeines Wohlwollen. Allerdings schieden sich die Geister an der Ausführung der Belichtung auf der Westseite. Dort sind – nach Empfehlung des Landesamtes für Denkmalpflege – vier Dachfenster geplant. „Das ist keine denkmalpflegerische Lösung“, kritisierte Dritter Bürgermeister Axel Flörke (Landsberger Mitte). Er schlug vor, dass – ähnlich wie beim Salzstadel – Schleppgauben eingebaut werden anstatt der geplanten Lichtbänder. Allerdings fand sein Vorschlag keine Mehrheit. Mit 9:2 Stimmen entschied sich der Ausschuss dafür, der Abweichung von der Altstadtsatzung zuzustimmen.
Anders war der Fall angesichts der Stellplätze. Denn der Landkreis will die für den Veranstaltungsraum geforderten 33 Stellplätze auf dem Parkplatz des IKG nachweisen. Dort gibt es 54 Parkplätze, die man
Der Schulparkplatz genügt der Stadt nicht
für eine Wechselnutzung anrechnen könnte. Dabei geht man davon aus, dass Veranstaltungen außerhalb der Unterrichtszeiten stattfinden und es somit keine Kollisionen gibt. Neben Franz Daschner (UBV) kritisierte auch Oberbürgermeister Mathias Neuner (CSU) dieses Vorgehen. „Zum einen sind das Lehrerparkplätze, die abgesperrt sind, zum anderen finden an der Schule auch Abendveranstaltungen statt.“Er schlug vor, vom Landkreis eine Ablöse in Höhe von 165 000 Euro (5000 Euro pro Stellplatz) zu fordern. Diesen Betrag könne man dann auch in die Erweiterung der Tiefgarage in der Lechstraße investieren.
Diesem Vorschlag folgte der Bauausschuss einstimmig, gab auf der anderen Seite auch einstimmig grünes Licht für die Sanierung und den Dachgeschossausbau. Was im Bauausschuss aber nicht bekannt war: Der Landkreis hat vorgesorgt. Denn im Haushalt sind Gelder für eine Stellplatzablöse bereits vorgesehen.