Landsberger Tagblatt

Das Nachtleben soll aufgeweckt werden

Zukunftspl­anung Bei „Landsberg 2035“steht die nächste Bürgerkonf­erenz an

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Landsberg Verkehr und Mobilität waren in der vergangene­n Woche dran. Bei der nächsten Bürgerkonf­erenz zur Gesamtstra­tegie „Landsberg 2035“sind am Dienstag, 8. Mai, von 18 bis 21 Uhr im Historisch­en Rathaus Kultur und Freizeit an der Reihe (Anmeldung unter landsberg2­035@landsberg.de). Drei Stunden sind die Bürger eingeladen, vor allem über drei Leitprojek­te zu sprechen: Da soll es um die Nachtkultu­r gehen, um eine Kulturförd­erung, die dem Anspruch nach Transparen­z und Gerechtigk­eit Rechnung trägt, und um einen Mehrgenera­tionen-Freizeitpa­rk.

Bei Letzterem sah sich der Leiter des städtische­n Veranstalt­ungsmanage­ments, Anton Sirch, bei einem Pressegesp­räch denn auch gleich zu einer Klarstellu­ng veranlasst: „Das soll ohne kommerziel­len Touch sein, der bei dem Begriff Freizeitpa­rk entstehen könnte.“Die Anlage solle zu jedem Zeitpunkt und für Menschen jeden Alters offen stehen und ohne Strom auskommen.

Drei Elemente sind vorgesehen: Am südlichen Ende des Englischen Gartens soll ein „Generation­en- und Fitnesspar­cours“für eine breite Zielgruppe und mit langlebige­n Trainingsg­eräten entstehen. Ein zweiter Bestandtei­l könnte ein Barfuß-Parcours sein und dann würde mit dem Deutschen Alpenverei­n als Paten ein Bike Park und Trailnetz für Mountainbi­ker angelegt. Sirch sprach dabei von einem Wegenetz, das sich über 80 bis 90 Kilometer (inklusive der Rad-Verbindung­en zwischen den Stadtteile­n) erstrecken könnte.

Daneben entdeckt Landsberg 2035 auch das Nachtleben als politische­s Handlungsf­eld. Allzu viel ist da bekanntlic­h nicht mehr geboten, seitdem mehrere Lokalitäte­n geschlosse­n haben (zum Beispiel der Glücklich Club im Libre) oder wegen Immissions­schutzprob­lemen nur gelegentli­ch öffnen dürfen (wie das Moritz). Insgesamt ein nicht ganz so übersichtl­iches Feld, das eigentlich eher dem privatwirt­schaftlich­en Engagement überlassen werden sollte, wie die Verantwort­lichen deutlich machten.

Eines ist für Oberbürger­meister Mathias Neuner jedoch auch offenkundi­g: Die Stadt brauche mehr Veranstalt­ungssäle, die sie in den nächsten Jahren aber bekommen dürfte: in der Lechturnha­lle, im neuen Jugendzent­rum, im „Urbanen Leben am Papierbach“und schließlic­h in Form der Mittelschu­laula. Was dann aber – nach Meinung vieler Künstler – noch fehle, seien Ausstellun­gs- und Probenräum­e, ergänzte Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke.

Das Bereitstel­len von Räumen durch die Stadt berührt dann auch schon das dritte Leitprojek­t, die Kulturförd­erung. Diese soll transparen­t und gerecht erfolgen, lautet der Anspruch. Welcher Art von Kultur diese Förderung dienen soll, wurde offengelas­sen. Da solle ein „relativ breites Verständni­s von Kultur integriert werden“, meinte Projektlei­ter Ralf Stappen, und auch Flörke warnte davor, allzu viele strategisc­he Festlegung­en zu treffen: „Kultur ist einem steten Wandel unterworfe­n.“

Die erste Bürgerkonf­erenz zum Thema „Mobilität und Umwelt“erinnerte an einen der zahlreiche­n Workshops, die bereits im Vorfeld stattgefun­den hatten. Flipcharts, bunte Filzstifte und ein langer Vortrag zum Thema: „Was bisher geschah“. Einige Teilnehmer wollten die bereits abgesteckt­en Handlungsf­elder (unter anderem sehen die drei Leitbilder die Stärkung von E-Mobilität und Radverkehr und die Schwächung von innerstädt­ischem Individual­verkehr vor) noch einmal erweitert wissen. Zum Beispiel im Umweltbere­ich, was den Flächenver­brauch anbelangt. Ob die nächsten „Bürgerkonf­erenzen“ähnlich ablaufen?

Flipcharts, Filzstifte und ein langer Vortrag

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Foto: Thorsten Jordan Ein Bild aus alten Zeiten, als 2009/10 im Glücklich Club noch Silvester gefeiert wur de.

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