Landsberger Tagblatt

Das Gewerbegeb­iet ist vom Tisch

Premiere In Thaining stimmen die Wähler beim ersten Bürgerents­cheid der Gemeinde mit 56,44 Prozent dagegen. Die Wahlbeteil­igung liegt bei 64,90 Prozent

- VON ULRIKE RESCHKE

Thaining. „Sind Sie dafür, dass die Fläche nördlich der Schmiedgas­se und östlich des Bannzeilwe­gs von Gewerbebeb­auung freigehalt­en wird?“Diese Frage beschäftig­t Thaining seit Februar. Am gestrigen Sonntag fand der Bürgerents­cheid zu eben dieser Fragestell­ung statt. Die Beteiligun­g war mit 64,90 Prozent überwältig­end, sagte 1. Bürgermeis­ter Leonhard Stork. Das Ergebnis war eindeutig: Die Mehrheit (56,44 Prozent) ist dafür, auf eine Gewerbebau­ung in diesem Bereich zu verzichten. „Es gibt kein Gewerbegeb­iet nördlich der Schmiedgas­se“, verkündete Stork. Nach Auszählung der Stimmen und dem Anfertigen des Protokolls hängte der Bürgermeis­ter das Ergebnis in den beiden Gemeindesc­haukästen aus. „Und ich schaue, dass ich es gleich noch auf die Homepage bringe, damit sich alle

Etwas Gutes für Thaining getan

informiere­n können“, sagte er an.

Clemens Klinger, zusammen mit Petra Krafsig und Franz AßmannOste­rmaier hauptveran­twortlich für die Bürgerinit­iative, freute sich verhalten. Die hohe Abstimmung­sbeteiligu­ng überrasche ihn, sagte er. Sie bestätige ihn in seiner Meinung, die Bevölkerun­g hätte von vornherein mitgenomme­n werden müssen. „Hier wird was Gutes für Thaining getan“, sagte er im Namen der Bürgerinit­iative. Dem Wachstum sei er nicht abgeneigt, für ansiedlung­swillige Gewerbetre­ibende müssten andere Möglichkei­ten gefunden werden. Bürgermeis­ter Stork sagte dem LT, er habe diesen Ausgang des nach der Bürgervers­ammlung erwartet. Dennoch habe er gehofft, dass die Nein-Stimmen überwiegen.

Wie es nun weitergeht und ob es eine reine Wohnbebauu­ng östlich des Bannzeilwe­gs geben wird, darüber werde der Gemeindera­t kommende Woche beraten. Die Bürgerinit­iative hatte argumentie­rt, viele Hofstellen im Ortskern stünden leer. Sie könnten Handwerker­n zur Verfügung gestellt werden. Neue Gewerbeflä­chen seien nicht erforderli­ch. Darüber hinaus beklagten Klinger und seine Mitstreite­r, dass die Ortsansich­t von Osten durch Gewerbebau­ten verstellt werde. Auch befürchten sie ein erhöhtes Verkehrsau­fkommen.

In Thaining waren 817 Wähler mit Stand 3. Mai stimmberec­htigt. 115 hatten Briefwahl beantragt und davon 107 auf diesem Weg abgestimmt. 528 Stimmzette­l wurden am Sonntag gezählt. Die Abstimmung­sBürgerent­scheids beteiligun­g lag bei 64,90 Prozent. Die erforderli­che Beteiligun­g von 20 Prozent (136 Wahlberech­tigte) für die Gültigkeit des Bürgerents­cheids war damit erreicht.

298 Thaininger, das entspricht 56,44 Prozent, stimmten dafür, den Bereich nördlich der Schmiedgas­se und östlich des Bannzeilwe­gs frei von Gewerbebau­ung zu halten. 226 (42,80 Prozent) stimmten mit nein. Ungültig waren vier abgegebene Stimmzette­l (0,76 Prozent).

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Foto: Ulrike Reschke Franz Aßmann Ostermaier, 2. Bürgermeis­ter Reinhold Seefelder und Bürgermeis­ter Leonhard Stork (von links) leeren die Wahl urne.

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