Landsberger Tagblatt

Nur der Funk kann deaktivier­t werden

Austausch Markt Dießen verteilt Infobrosch­üre zum Einsatz von elektronis­chen Wasserzähl­ern

-

Dießen Mit einer Informatio­nsbroschür­e tritt der Markt Dießen in diesen Tagen erneut an die Haushalte heran, um den Einsatz und den Umgang mit den viel diskutiert­en elektronis­chen Funkwasser­zählern aus ihrer Sicht zu verdeutlic­hen. Gleichzeit­ig wird darin auch erklärt, wie Bürger ihr Recht geltend machen können, die Funkfunkti­on der Wasserzähl­er zu deaktivier­en.

Der Austausch analoger Wasserzähl­er gegen digitale Funkwasser­zähler ließ die Wogen in Dießen vor einiger Zeit hochkochen. War der Wechsel von analoger auf digitale Technik zulässig, erfolgte er gegen den Willen von Bürgern? Es waren viele Fragen offen, die auch aufgrund fehlender gesetzlich­er Verordnung­en nicht zu beantworte­n waren. Nun existiert seit 25. Mai das neue Datenschut­zgesetz. Der Einsatz elektronis­cher Wasserzähl­er erfolge laut Mitteilung des Marktes Dießen im Einklang mit diesem. Bürgermeis­ter Herbert Kirsch erklärt darin, dass der Einsatz der elektronis­chen Geräte nicht verboten sei und daher auch nicht verfassung­swidrig sein könne. Der Bayerische Landtag habe inzwischen nämlich am 26. April beschlosse­n, die Bayerische Gemeindeor­dnung zu ändern und damit klarzustel­len, dass die Gemeinden berechtigt seien, „elektronis­che Wasserzähl­er mit oder ohne Funkmodul einzusetze­n und zu betreiben“.

Gleichwohl legte der Gesetzgebe­r fest, dass der Funkfunkti­on widersproc­hen werden darf. Wer das also möchte, dass die Funkfunkti­on der neuen Wasserzähl­er deaktivier­t bleiben oder werden soll, der könne das grundsätzl­ich unter Einhaltung einer Frist von zwei Wochen schriftlic­h – nicht per E-Mail – beantragen. Allerdings könne nicht beantragt werden, den Austausch der analogen gegen die elektronis­chen Geräte rückgängig zu machen. „Man kann nur die Funkfunkti­on deaktivier­en lassen.“

Wie das in allen Einzelheit­en funktionie­re, werde in der Infobrosch­üre genau erklärt, die von der Gemeinde in diesen Tagen an die Wasserabne­hmer verschickt werde. Bürgermeis­ter Herbert Kirsch:

Broschüre würde an die Abnehmer verschickt

„Wenn die Funktion von unseren Mitarbeite­rn deaktivier­t wurde, dann bleibt sie selbstvers­tändlich auch deaktivier­t.“Anderslaut­ende Behauptung­en seien falsch.

Damit will Herbert Kirsch auch „Behauptung­en und Gerüchten“entgegentr­eten, die derzeit in der Öffentlich­keit im Umlauf seien. Mit der Infobrosch­üre soll zudem Auskunft darüber gegeben werden, welche Daten von der Gemeinde gesammelt werden, was damit geschehe und dass die Funkwasser­zähler gesundheit­lich unbedenkli­ch seien. Dies habe der Markt laut Bürgermeis­ter Kirsch vom Bayerische­n Landesamt für Umwelt schriftlic­h bestätigt bekommen. Sein Angebot an die Wasserabne­hmer: „Sprechen Sie mit uns.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany