Was für eine Leistung
Zum Artikel „Arbeiten unter Zeitdruck“vom 15. Juni:
Da tut sich am Bahnhof Kaufering ja allerhand! Und in drei Wochen sind die Baufirmen mit ihrer Arbeit fertig. Eine großartige planerische Leistung. Man fragt sich nur, wer damals die Brücke über die Bahngleise am Westende der ViktorFrankl-Straße geplant und gebaut hat. War da eine Elektrifizierung der Bahnstrecke noch nicht im Gespräch? In Kaufering gab es damals doch schon elektrischen Strom für die Oberleitungen! Oder war der Verantwortliche ein Märklin-Fan und wollte, wie bei der Modelleisenbahn, den Strom aus Kontaktpunkten zwischen den Schienen holen? Dann hätte sich tatsächlich eine spätere Gleistieferlegung erübrigt. Damit einige Brücken nicht gesprengt werden müssten, sind weitere Gleistieferlegungen notwendig. Diese Berg- und Talbahnfahrerei hat eventuell sogar eine Geschwindigkeitsbeschränkung zur Folge. Wenn dann alle Schubraupen, Kettenbagger und Lastwagen abgezogen sind, geht es wohl nach einer Denkpause mit dem behindertengerechten Ausbau des Bahnhofs weiter. Auf den Bahnsteigen müssen Schächte ausgehoben werden für die längst versprochenen Lifte. Damit das Ein- und Aussteigen weniger beschwerlich wird, werden wohl die Bahnsteige erhöht, die Treppenumrandung entfernt und die Bahnsteigüberdachung angepasst werden müssen.
Ein Geniestreich der Bahn wäre allerdings, wenn auch hier die Gleise tiefergelegt würden. Das gilt natürlich auch für Gleis 1, wenn
» die aus München kommenden und in Kaufering haltenden Züge auf diesem Gleis einfahren würden. Vor über zehn Jahren hatte ich bereits einen diesbezüglichen Antrag gestellt. Warum sollten die Kauferinger Bahnkunden mit allem Gepäck von Gleis 2 aus 25 Stufen hinabsteigen und 25 Stufen an Gleis 1 wieder hinaufsteigen? Sie könnten dann ebenerdig aussteigen. Dieser Antrag wurde damals allerdings abgelehnt. Begründung: Nicht möglich, da für längere Züge der Bahnsteig zu kurz ist!
Für mich nicht nachvollziehbar, da die Bahn ja weiß, wie man einen Bahnsteig verlängert. Vielleicht kann jetzt, wenn Baumaschinen und Personal da sind, mein Vorschlag in die Tat umgesetzt werden. Hunderte von Bahnkunden, einschließlich aller Behinderten, wären der Bahn dankbar! Wo ein Wille, da ein Weg!
Xaver Rieblinger, Kaufering
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