Sendemast kommt an den Eichensee
Mobilfunk Franz Erhard ist gegen die Errichtung des 30 Meter hohen Stahlgittermasten im Naherholungsgebiet. Für die Mehrheit seiner Ratskollegen ist der Standort aber alternativlos
Pflugdorf/Stadl Der von der Telekom anvisierte Standort für einen neuen Mobilfunkmast im Naherholungsgebiet Eichensee südlich von Pflugdorf und Stadl ist so manchem Gemeinderat nach wie vor ein Dorn im Auge. Vor allem Franz Erhard fürchtet eine extreme „Verschandelung der Landschaft“und wünscht sich, den im Gemeinderat Vilgertshofen bereits gefassten Beschluss noch einmal zu überdenken. Seinem Wunsch kamen in der jüngsten Sitzung allerdings nur fünf der 13 Gemeinderäte samt Bürgermeister Dr. Albert Thurner nach. Somit bleibt es beim Standort Eichensee.
Dass sich an der schlechten Anbindung der Ortsteile Pflugdorf und Stadl an das mobile Netz etwas ändern muss, darüber ist sich der Gemeinderat seit geraumer Zeit einig. Wie unsere Zeitung berichtete, hatte sich die Deutsche Telekom an die Gemeinde gewandt, um einen geeigneten Standort für einen Mobilfunkmast zu finden. Nach Ansicht der Fachleute ist der Standort am Eichensee, an dem ein rund 30 Meter hoher Stahlgittermast aufgestellt werden soll, der beste.
Anfangs hatte sich der Gemeinderat vehement gegen diesen Platz gewehrt und den Standort Ende Januar auch abgelehnt. Favorisiert wurde vielmehr ein Standort etwa 500 Meter weiter südlich in einer Geländesenke am „Biachala“. Weil aber vonseiten des Mobilfunkanbieters signalisiert wurde, dass dieser Standort nicht die gleiche Versorgungsqualität für alle Bewohner von Pflugdorf und Stadl gewährleisten könne und somit ungeeignet sei, stimmte das Gremium der Errichtung am Eichensee zu. Klaus Pilz meinte dazu: „Wir machen uns unglaubwürdig, wenn wir einen Mast an einer Stelle aufstellen lassen, von der aus nicht alle Bürger versorgt werden können.“
Franz Erhard hingegen glaubt nicht, dass sich die Versorgungsleistung zwischen beiden Standorten wirklich so gravierend unterscheidet. Vielmehr glaubt er, dass der Anbieter die für ihn wirtschaftlichste Lösung favorisiere.
Zweiter Bürgermeister Markus Müller sagte, dass nur ein unabhängiges Gutachten letztlich klarstellen könnte, welcher Standort geeigneter wäre, und Stefan Erdt versuchte den Befürchtungen vor einer Verschandelung der Landschaft den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Ich habe in der letzten Zeit mal ganz bewusst überall rumgeschaut. In der Regel fällt den Leuten so ein Mast gar nicht auf, es sei denn, man schaut gezielt danach. Außerdem ist eine gute Netzversorgung den meisten viel wichtiger“, sagte er.
In der jüngsten Sitzung verlangte Bürgermeister Albert Thurner eine Grundsatzentscheidung von seinen Ratskollegen, um die Diskussion nicht ausufern zu lassen. „Entweder wir sprechen uns für eine Aufhebung des gefassten Beschlusses auf, dann kommt das Ganze noch einmal auf die Tagesordnung, oder wir bleiben jetzt bei dem beschlossenen Standort“, sagte er. Sieben seiner Ratskollegen folgten seinem Ansinnen, die Diskussion zu beenden und den bestehenden Beschluss aufrechtzuerhalten. Fünf Ratsmitglieder stimmten dagegen.
„In der Regel fällt den Leuten so ein Mast gar nicht auf.“