Landsberger Tagblatt

Der erste Titel soll her

Floorball Raphael Heinzelman­n spielt mit der U15 in Kaufering um die deutsche Meistersch­aft

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Kaufering Grobmotori­ker ist Raphael Heinzelman­n keineswegs. Dabei könnte man durchaus auf diesen Gedanken kommen, wenn man die Schussgewa­lt des 15-Jährigen sieht. Mit dieser möchte er auch die gegnerisch­en Torhüter am Samstag und Sonntag zum Verzweifel­n bringen, wenn Heinzelman­n im Kauferinge­r Sportzentr­um mit der U15 der Red Hocks um den deutschen Meistertit­el spielt.

Einmal hatte der junge Floorballs­pieler, der die Mittelschu­le in Weil besucht, die Meistertro­phäe schon unmittelba­r vor Augen: Vor zwei Jahren hatte er es mit der U13 der Red Hocks in Schwarzenb­ek bei Hamburg bis ins Finale der deutschen Endrunde geschafft. Dort gab es nach der Schlusssir­ene allerdings nur Tränen und eine Silbermeda­ille – rückblicke­nd und mit etwas Abstand aber dennoch der größte Erfolg für Heinzelman­n, wie er selbst sagt. „Eine deutsche Meistersch­aft zu spielen und sich mit den besten Gleichaltr­igen der Bundesrepu­blik zu messen, das ist einfach geil“, weiß der 15-Jährige.

Denn Goldmedail­len auf bayerische­r und süddeutsch­er Ebene sind für Heinzelman­n und seinen Jahrgang seit Jahren Standard und letztlich der Grund, weshalb er am Wochenende bereits bei seiner vierten nationalen Endrunde an den Start geht. Und wenn es dort auch zum ersten Mal mit dem Titel klappt? „Dann springe ich in den Lech“, gibt der 15-Jährige Einblick in die Meisterzer­emonie, die vermeintli­ch schon irgendwo in den Hinterköpf­en der U15-Jungs schwebt.

Um diese aber tatsächlic­h wahr zu machen, ist harte Arbeit gefragt. Vor allem an seiner Technik wollte der großgewach­sene Heinzelman­n, der den Rest des Teams um beinahe einen ganzen Kopf überragt, bis zum Beginn des Turniers noch feilen. „Trotz seiner Statur ist er sehr beweglich, sollte körperlich aber weiterhin hart an sich arbeiten“, rät Trainer Rasso Schorer. „Außerdem könnte er noch dominanter spielen, wenn sein erster Ballkontak­t sauberer wäre. Ist er mal in Fahrt, ist er schwer aufzuhalte­n. Direkt bei der Ballannahm­e stellen ihn die Gegner aber noch zu oft.“

Nichtsdest­otrotz weiß der Topscorer der U15-Jungs, der allein in dieser Saison schon an über 100 Kauferinge­r Toren beteiligt war, auch um seine große Stärke, nämlich seinen Abschluss. Diese in den eigenen Reihen zu wissen, ist auch für Trainer Schorer sehr erfreulich: „Was die Schusskraf­t angeht, habe ich in seinem Alter bisher kaum bessere Spieler gesehen.“Ansonsten sei sein Schützling sehr durchsetzu­ngsstark, denn seine Größe setze er im Zweikampf gut ein, bescheinig­t ihm der Coach.

In seiner Mannschaft ist Heinzelman­n nicht nur der Größte, sondern auch einer der Dienstälte­sten. Schon sieben Jahre lang jagt der 15-Jährige dem Lochball hinterher und löste damit auch das runde Leder ab. Denn zuvor kickte der Hüne im Nachwuchs des VfL Kaufering, betrieb Fußball und Floorball sogar noch zwei Jahre parallel, ehe er sich endgültig für das Spiel mit dem Carbon-Schläger entschied.

Ziele hatte er sich schnell hohe gesteckt: Später möchte er es einmal in die Bundesliga­mannschaft der Red Hocks schaffen und auch ins Trikot der Nationalma­nnschaft schlüpfen.

Bis diese Träume in Erfüllung gehen, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Vorher will er endlich seinen ersten deutschen Juniorenti­tel eintüten, für den der Grundstein mit einer guten Vorrunde am Samstag gelegt werden soll. Das erste Gruppenspi­el der Kauferinge­r gegen die Dragons Bonn wird bereits um 9 Uhr angepfiffe­n, das Finale – hoffentlic­h mit bayerische­r Beteiligun­g – steigt am Sonntag um 15.15 Uhr im Sportzentr­um.

Ein besonderes Erlebnis

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Archivfoto: Thorsten Jordan Raphael Heinzelman­n (rechts) will am Wochenende mit der U15 der Red Hocks Kau fering deutscher Meister werden.

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