Scheuring lässt es krachen
Tradition Schützen und Reservisten feiern fünf Tage gemeinsam ihr 50-jähriges Bestehen. Zum Festumzug am Sonntag kommen an die 1800 Teilnehmer in die Lechraingemeinde
Scheuring Mit einem gewaltigen Knall, getreu dem Motto des fünftägigen Festprogramms „z Scheiring krachts“, gab Böllerschützen-Kommandant Richard Eisele den Startschuss zum großen Scheuringer Schützenumzug vom Festwagen der Schützen und Reservisten aus. Auf dem Wagen war die Kanone von 1895 neben zwei Birkenkreuzen mit Stahlhelmen montiert.
Wie beim beeindruckenden Umzug tags zuvor, mit 750 zum Teil weit angereisten und in historische Uniformen gewandeten Böllerschützen, spitzte immer wieder mal die Sonne raus. Das freute samstags auch die „Trombini“aus der Nähe von Verona, die auf Italienisch ihre Verbundenheit zu den bayerischen Kollegen bekundeten.
Sie beteiligten sich an dem Spektakel, bei dem gemeinsam aus allen Rohren gefeuert wurde, was Aktive und Besuchern gleichermaßen Spaß brachte. Böller sind keine Waffen, sondern lediglich „Lärmgeräte“, mit denen bereits im Mittelalter böse Geister vertrieben werden sollten, sagte der Vorsitzende der Kriegerund Reservistenkameradschaft Scheuring, Uwe Voigt, dem LT.
Über den Straßen hängende Fähnchen in den Scheuringer Farben begrüßten die Besucher des großen Festes. Auch die Anwohner zeigten nicht nur des Fußballs wegen Flagge, einige hatten ihre Zäune mit gelb-grünen Luftballons und blau-weißen Wimpeln dekoriert.
Bereits nach dem sonntäglichen Festgottesdienst, bei dem die in großer Zahl teilnehmenden Scheuringer im 2000 Personen fassenden Riesenzelt fast unter sich waren, trudelten nach und nach auswärtige Umzugsgäste zum Mittagessen ein. Alles war perfekt organisiert, an den Tischen gab es Zettel mit Nummern, sodass jeder wusste, wo er hingehört. Alle anderen kamen zur minutiös geplanten Aufstellung zum großen Festumzug, in die dem Zelt am nächsten liegenden Straßen. Insgesamt waren etwa 1800 Teilnehmer aus dem großen Schützengau Landsberg unterwegs, auch die Peitinger Schützen und deren Trommelzug marschierten mit.
Angeführt von Schützenmeister Franz Berghofer und der Trachtenkapelle Scheuring sorgten elf weitere Musikgruppen mit flotten Märschen für beste Stimmung. Prittrichings Bürgermeister Peter Ditsch, als Stellvertreter des Landrats, saß auf dem Wagen, den die Ponys von Florian Maisterl zogen. Auch Bürgermeister Manfred Menhard und sein Stellvertreter Josef Neumair und deren Ehefrauen hatten auf einem Pferdewagen Platz genommen.
Die örtlichen Vereine hatten ihre Festwagen wunderschön geschmückt, der Heimat- und Trachtenverein brachte das Rad vom Radtanz mit, der Fischereiverein einen Kahn. Die Edelweiß Schützen präsentierten die gewonnenen Schützenscheiben. Der Heilige Florian in seinen roten Mantel gehüllt, stand auf dem Feuerwehrwagen, umrahmt von den zwei Scheuringer Kirchen und vielen Geranien.
80 Tafeln wurden von fröhlichen Kindern stolz vorangetragen, auch die schönen, reich bestickten Fahnen gaben dem Ganzen etwas Feierliches. Die herrlichen Goldhauben der Frauen von den Tell Schützen aus Leeder und den Singoldschützen aus Großaitingen, deren Männer elegante Spitzhüte trugen, bekamen viel Beifall. Junge Turnerinnen zeigten unterwegs ihr Können. Jede einzelne Gruppe, mit prachtvollen Trachtengewändern, ledernen Hosen, Hüten mit weißen Federbuschen und natürlich mit unzähligen aufwendig gearbeiteten Schützenketten, setzte weitere Glanzpunkte beim großen Festumzug, der sich durch den Ort zurück zum Festzelt bewegte.
Die Politprominenz nahm im Pferdewagen Platz