Bei Streit schlichten die Schwimmmeister
Bäder In den Becken gibt’s auch mal Ärger. Dass die Polizei kommen muss, ist aber die Ausnahme
Landsberg Heißer Sommer, Freibadzeit, das heißt auch Gedränge in den Becken und viele Sonnenbadende auf den Wiesen. Da rumpelt man leicht einmal aneinander, und schnell gibt ein Wort das andere. Und auch im Hallenbad kann’s bei schlechtem Wetter am Wochenende eng werden – im Lechtalbad in Kaufering eskalierte am Sonntag, wie berichtet, eine Auseinandersetzung derart, dass sogar die Polizei anrücken musste.
Kernpunkt des Geschehens im Lechtalbad: Ein 36-Jähriger war laut Polizeiangaben einem 29-Jährigen im Auslaufbecken der Rutsche ins Kreuz gerutscht. Der 29-Jährige hatte einen Säugling im Arm gehalten. An dem folgenden Streit beteiligten sich weitere Personen.
Dass eine Situation so ausartet, kennt der Bäderverantwortliche des Landkreises, Thomas Zeck, aus seiner bisherigen Berufserfahrung nicht. Wie es zu dem Streit am Sonntag kam, kann er nicht sagen. Normalerweise gelinge es den Schwimmmeistern immer, zwischen Streitenden zu vermitteln. Zeck ist seit 2004 fürs Lechtalbad zuständig und könne sich nur an vier Polizeieinsätze erinnern. Bei denen sei es aber nicht um Schlägereien gegangen, sondern um Diebstahl. Dabei sei beispielsweise ein Spind aufgebrochen worden.
Zeck hat festgestellt: „Es ist schon so, dass die Jugendlichen ein bisschen frecher sind als früher.“Keiner werde jedoch handgreiflich. Die meisten hätten genügend Respekt vor den Mitarbeitern. Ähnlich sind auch die Erfahrungen von Schwimmmeister Christian Wappler im Inselbad in Landsberg: „Wir kommen mit den Leuten klar.“Nur vor drei Jahren habe die Polizei gerufen werden müssen, die fünf Männer hinausführte, da diese auf Aufforderung der Schwimmmeister nicht gehen wollten. Sie hätten sich „brutal aufgeführt“und andere untergetaucht. Ansonsten kann er sich in 28 Jahren an keinen entsprechenden Vorfall erinnern. Natürlich komme es vor, dass ein Kind unerlaubterweise von der Seite ins Becken springe und einen Schwimmer behindere. Gebe es dann Streit, machten die Schwimmmeister klar, dass ihre Aufgabe sei, eine Rüge auszusprechen und nicht der Betroffenen. Wappler: „Wenn man mit den Leuten redet, sehen sie es meistens ein.“
Wie es nach dem Vorfall am Sonntag weitergeht, ist offen. Wie Polizeisprecherin Anita Graf erläutert, vernimmt die Polizei die Zeugen. Zwei Delikte stehen im Raum: Beleidigungen und eine Körperverletzung, als der 36-Jährige den 29-Jährigen trat, wie es im Polizeibericht heißt. Die Beleidigung wird laut Graf nur weiterverfolgt, wenn der Beleidigte einen Strafantrag stellt. Bei einer Körperverletzung ist das anders. Da kann der Geschädigte einen Strafantrag stellen. Die Staatsanwaltschaft kann aber auch ohne diesen ein öffentliches Interesse sehen, die Tat zu verfolgen.
Normalerweise werde keiner handgreiflich