Der Kiosk wird doch teurer
Seeanlagen Die Kostenerhöhung auf vorerst 400 000 Euro liegt laut Planer unter anderem im Hochwasserschutz begründet. Nach der Saison soll gebaut werden, Anfang April wird eröffnet
Dießen Der neue Dießener Kiosk wird 46 000 Euro teurer als ursprünglich geschätzt. Vor allem der technische Hochwasserschutz schlägt spürbar zu Buche, wie Architekt Tobias Kiefer den Dießener Gemeinderäten berichtete. Damit erhöhen sich die Kosten für das neue Bauwerk nach Mitteilung von Dießens Geschäftsstellenleiter KarlHeinz Springer auf vorläufig rund 400 000 Euro brutto.
Die Nennung der prognostizierten Gesamtkosten sorgte im Zuschauerraum für einen zwar unzulässigen, aber nicht zu überhörenden Zwischenruf: „Davon kann man ja ein Einfamilienhaus kaufen.“Bei den aktuellen Grundstückspreisen in Dießen vermutlich maximal ein gebrauchtes, aber dennoch hielt sich der Widerstand gegen diese Entwicklung bei den Gemeinderäten in Grenzen. Tobias Kiefer hatte zuvor in seiner Präsentation des Planungsstandes auch genau erklärt, worin diese Kostenmehrung begründet liegt. „Ein großer Teil ist technisch bedingt dem Hochwasserschutz geschuldet.“Dessen Notwendigkeit
Die Technik bringt höhere Kosten mit sich
war zwar einst beim Wettbewerb bereits bekannt, aber bewusst nicht in den Kosten berücksichtigt worden: „Das sollte erst hinterher geschehen.“
Der Hochwasserschutz, das ist einmal ein Sockel aus Stahlbeton, der in der Höhe die für ein Jahrhunderthochwasser festgelegte Marke um zehn Zentimeter überragen wird. Zudem sei außerplanmäßig eine Rückstaupumpe notwendig sowie eine Trinkwasserentlüftung – wobei Letztere eher in den Bereich „Komfortpaket“einzuordnen sei. Auf Nachfrage von Bürgermeister Herbert Kirsch bestätigte Kiefer, dass sich die Städtebauförderung den gestiegenen Kosten anpassen werde. Kirsch: „Wir haben überall derzeit im Landkreis Kostensteigerungen im zweistelligen Bereich.“
Damit kein unnötiger Zeitverzug entstehe, sei der Rohbau bereits ausgeschrieben worden. Mit ihm soll am 1. Oktober begonnen werden. Tobias Kiefer: „Der Bauantrag ist gestellt und die Genehmigung durch die Schlösser- und Seenverwaltung auch zugesagt.“Der Ausbau des neuen Kiosks werde dann ab 1. Dezember beginnen und bis etwa Ende Februar andauern. Noch sei intensiv am Grundriss gearbeitet worden, vor allem nach mehreren Gesprächen mit Bauherren, Gesundheitsamt und der aktuellen Betreiberin des Kiosk-Provisoriums. So wurde die Spülküche aus nachvollziehbaren hygienischen Gründen weiter weg von der Ausgabe ge- plant, wodurch diese aber wieder größer und besser einsehbar gestaltet werde konnte. Die Ausgabetheke, zu Spitzenzeiten mit bis zu drei Personen besetzt, wurde noch ums Eck gezogen, um mehr Handlungsfreiheit zu ermöglichen.
Vitrinen für den Souvenirverkauf spielen offenbar keine große Rolle mehr und haben künftig zugunsten der Größe der Ausgabefläche und Küche eine eher beigeordnete Rolle. Küche und Möblierung folgen dann Anfang März.
Da der Betrieb des Kiosks von Ostern bis Oktober erfolgen soll, wurde auf eine Heizung verzichtet. Die Dachdämmung, so Kiefer, diene vor allem dem sommerlichen Schutz vor Wärme, die zusätzlich durch die vorgehängte, hinterlüftete Fassade abgeleitet werde.
„Eigentlich könnten wir dann schon ab 8. März eröffnen“, rechnet Tobias Kiefer vor, doch davor sollen erst noch die Außenanlagen fertiggestellt werden. Anfang April 2019 wäre der Kiosk voraussichtlich bezugsfertig.
Gegen eine Stimme zeigte sich der Gemeinderat mit der vorgelegten Planung einverstanden.