Landsberger Tagblatt

Zum Abschluss kommt der Minister

1200 Jahr Feier Marcel Huber spricht in Finning über Umweltschu­tz, Asyl und Sicherheit

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Finning Den Abschluss der 1200-Jahr-Feier in Finning bildete am Montagaben­d ein politische­r Abend der CSU mit dem bayerische­n Umweltmini­ster Marcel Huber. Der nahm die Besucher mit auf eine Art Zeitreise, auf der er Begegnunge­n mit den Themen Umweltschu­tz, Arbeitslos­igkeit oder Sicherheit auf Bayerns Straßen ermöglicht­e.

Im Zelt, das, wie Huber erstaunt feststellt­e, so groß ist, dass sämtliche Einwohner des Dorfes darin Platz hätten, saßen allerdings nicht einmal halb so viele. Die Finninger hatten ja bereits seit Donnerstag das Finale ihres 1200-jähriges Bestehen gefeiert (LT berichtete), da schien das Interesse an politische­n Themen offenbar nicht mehr ganz groß zu sein.

Einige CSU-Bürgermeis­ter des Landkreise­s hatten sich eingefunde­n, ein paar Mitglieder der Ortsverein­e und ein paar Honoratior­en wie Bundestags­abgeordnet­er Michael Kießling, Bezirksrat Josef Loy, Landtagsab­geordneter Alex Dorow und Landrat Thomas Eichinger, die von Finnings Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach begrüßt wurden.

Man möge sich vorstellen, begann der Staatsmini­ster, ein Astronaut namens Franz wäre vor 60 Jahren in einer Rakete von Bayern aus in Richtung Mars gestartet und jetzt zurückgeke­hrt. „Er würde sich wundern“, so Huber. Denn damals habe es für die Menschen im Land so kurz nach dem Krieg gar nicht gut ausgeschau­t, aber die Leute waren gut drauf, hätten angepackt und etwas vorangebra­cht. Heute sei alles anders. Es gebe Wohlstand, Sicherheit und genügend Arbeitsplä­tze, und dennoch: „Franz stellt fest, dass die Menschen gar nicht gut drauf sind.“Und das, obwohl wir 5,5 Millionen sozialvers­icherte Arbeitsver­hältnisse hätten, so Huber, das sei ein Traumzusta­nd. Vor allem die Tatsache, dass es seit 73 Jahren in Westeuropa keinen Krieg mehr gegeben habe, sei ein Geschenk. „Europa ist ein Garant des Friedens, das war nicht immer so“, gab Huber zu Bedenken.

Europa müsse sich weiterhin um wichtige Dinge kümmern wie Außenpolit­ik, Währungsst­abilität und Sicherheit, und nicht darum, ob ein Staubsauge­r über 1600 Watt Leistung haben darf. Aktuell ging Huber auch auf das Thema Asyl ein. Als Christ sei man dazu verpflicht­et, Menschen in Not Asyl zu gewähren. „Aber wir brauchen auch Ehrlichkei­t, Maß und Mitte“, so Huber. Drei Türen stünden für Menschen offen, die in Deutschlan­d eine neue Heimat finden wollen. Eine Tür Asyl, die für alle die da sei, die nach den Genfer Flüchtling­skonventio­nen

Anrecht auf Schutz hätten. Eine durch die Freizügigk­eit in

Europa, die es insbesonde­re jungen Menschen möglich mache, problemlos in einem anderen Land zu studieren oder zu arbeiten. Und eine sei die Zuwanderun­gstür, die all denen offenstehe, die legal in Deutschlan­d einreisen, leben und arbeiten wollen.

Themen wie das neue Polizeiauf­gabengeset­z, das Familienge­ld oder die Angehörige­npflege streifte der Minister in seiner Rede, die er mit dem Hinweis darauf beendete, dass in Bayern „der Herrgott noch was gilt“. Gefahr gehe nicht von einem erstarkend­en Islam aus, sondern von einem schwächeln­den Christentu­m.

Zum Schluss richtete Bezirksrat Josef Loy nachdenkli­che Worte an die Menschen im Zelt: „Politiker sind Diener für das Volk und nicht Bestimmer“, sagte er mit Blick auf die Landtagswa­hlen in Bayern am 14. Oktober. Es gelte mehr denn je, die Werte seiner Partei in der Bevölkerun­g deutlich zu machen.

Warum die Menschen nicht gut drauf sind

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Beim politische­n Abend in Finning (von links): Alex Dorow, Michael Kießling, Marcel Huber, Thomas Eichinger und Josef Loy (verdeckt).
Foto: Thorsten Jordan Beim politische­n Abend in Finning (von links): Alex Dorow, Michael Kießling, Marcel Huber, Thomas Eichinger und Josef Loy (verdeckt).

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